Ahoi Ihr Lieben! Die Zeit von Oktober bis April zieht sich ja irgendwie immer wie Kaugummi. Gefühlt war dieser Winter so lang wie noch keiner vorher. Aber der Frühling naht, morgens wird man schon wieder von Vogelgezwitscher geweckt, im April ist endlich Krantermin in Dyvig und wir freuen uns schon wie Bolle auf die neue Segelsaison.
Die Wartezeit bis zum Saisonstart vertreiben wir uns gern mit Throwbacks in die letzte Saison. „Weißt Du noch?“ heißt dann die Überschrift. Dass das Wetter letztes Jahr im großen und ganzen ein Reinfall war, haben wir natürlich schon längst wieder verdrängt. Das hat die Natur eigentlich ganz gut eingerichtet: es muss nur genug Zeit vergehen, bis man sich irgendwann nur noch an die schönen Erlebnisse erinnert.
Neulich ist uns Olaf wieder eingefallen, vielleicht kennen ihn einige von Euch ja sogar. Wahrscheinlich ist er der schnellste Hafenmeister Dänemarks. In der Hauptsaison flitzt Olaf auf seinem kleinen Elektroscooter oft mit Endgeschwindigkeit über die Stege von Årøs Hafen, wenn es mal wieder ganz schnell gehen muss. Wer erst gegen Abend im (meistens vollen) Hafen einläuft, dem weist Olaf nämlich oft noch einen Liegeplatz zu. Das nenne ich mal serviceorientiert! Wäre doch schön, wenn man als Gastlieger auch in anderen Häfen so freundlich empfangen werden würde und nicht erst stundenlang alle Stege abklappern müsste, bis man endlich eine passende Box gefunden hat.
Für uns hat Olaf im letzten Sommer mit seinem Flitzer sogar eine Extra-Runde gedreht, schaut Euch mal dieses kleine Filmchen an. Wir haben uns köstlich amüsiert.
Vor einigen Jahren hat Olaf seine ‚Karriere‘ als Wirt von „Årøs Perle“ – einer Kombination von Kiosk und Restaurant im Hafen – begonnen und mittlerweile auch den Posten des Hafenmeisters übernommen. Wer Appetit auf Bratfisch aus der Pfanne hat, ein kühles Bierchen vom Fass zischen, ein Eis schlecken oder einfach nur die Frühstücksbrötchen für den nächsten Morgen bestellen möchte, ist bei Olaf und seinem Team an der richtigen Adresse. In der Segelsaison werden außerdem jede Menge „Special Events“ wie z.B. Aal-Essen satt oder Jazz angeboten, überhaupt gibt es häufig Live-Musik in Årøs Hafen.
Für die lieben Kleinen geht der Spaß im Inselhafen gleich nach dem Anlegen los: zuerst im Hafenbecken Krebse fangen und die Krabbeltiere anschließend auf der krabbevæddeløbsbane um die Wette laufen lassen, das hat was von Bullerbü. Eine weitere Attraktion des Hafens ist die Giraffen-Hüpfburg. Kleine Gäste, die es lieber ruhiger mögen, können sich auf dem Kinderspielplatz gleich nebenan vergnügen. In der Zwischenzeit gleiten die Großen vor Årøs Perle bei einem kühlen Bier vom Fass mit nettem Blick über den Hafen langsam in den Hygge-Modus über. Sonnenuntergang at it’s best!
Ein Besuch auf Årø lohnt sich immer – und das nicht nur, um Olaf in Aktion zu beobachten. Die idyllische Insel mitten im Kleinen Belt ist ja bekanntlich eins unserer Lieblingsziele. Wer nicht auf eigenem Kiel herkommt, nimmt einfach die Fähre von Årøsund und ist ein paar Minuten später schon am Ziel. Die Insel ist nur vier mal drei Kilometer groß und schnell erkundet. Wer wenig Lust zum Laufen und keine Bordfahrräder dabei hat, kann sich bei Årøs Perle oder beim Restaurant Brummers Gård unweit des Hafens auch Fahrräder oder ein Golfcart ausleihen.
Mein Skipper hat einige Jahre seiner Kindheit in der Nähe von Årøsund verbracht. Wenn wir im Inselhafen festmachen, fühlt es sich für ihn jedes Mal ein bisschen an wie Nachhausekommen. Zum Glück liegt Årø nur einen Steinwurf von unserem Heimathafen Dyvig entfernt und bietet sich für kürzere Segeltörns an. Für uns ist die süße Insel ein ideales Ziel für die Vor- und Nachsaison. Nun sind es nur noch ein paar Wochen, und unser Seglerherz fängt schon langsam wieder an zu puckern… ♥️