Update 2022: Brücken-Öffnungszeiten in Sønderborg (Kong Christian X’s Bro)

Ahoi Ihr Lieben!

Die Segelsaison 2022 rückt näher und einige Early Birds unter Euch steigen schon langsam in die Törnplanung ein. Deshalb möchten wir Euch hier wieder mit allen wichtigen Infos zur Klappbrücke in Sønderborg versorgen.

Übrigens – fragt Euch nicht, ob mit Eurem Plotter irgendwas nicht stimmt, Ihr einen Knick in der Linse habt oder ob vielleicht der Kompass spinnt, sobald die Brücke in Sicht kommt. Schon von Weitem springt nämlich ihre ganz neue Optik ins Auge, sie leuchtet jetzt in einem freundlichen Sonnengelb ☀️. 

Grund dafür: Die diesjährige Tour de France startet in Kopenhagen. Dänemark hat als eines der fahrradfreundlichsten Länder der Welt das weltgrößte Radrennen zu Gast. Am 3. Juli 2022 führt die dritte Etappe über eine Strecke von 182 km von Vejle nach Sønderborg. An diesem Tag bleibt die Klappbrücke in Sønderborg von 10 bis 20 Uhr geschlossen. Für alle, die das Thema interessiert: nähere Infos findet Ihr hier.

Mittlerweile ist wohl den meisten Lesern aufgefallen, dass auf unserem Blog schon länger keine Törnberichte erschienen sind. Dafür gibt es viele Gründe, insbesondere berufliche. Dazu kommt, dass wir in letzter Zeit meistens in Gegenden unterwegs waren, über deren Häfen und Sehenswürdigkeiten wir früher schon berichtet haben. Bei Instagram sind wir aber unter elbkind_on_tour auch in Zukunft mit kurzen „Segel-Häppchen“ zu finden und freuen uns dort auf den Austausch mit Euch.

Schon heute wünschen wir Euch eine schöne Segelsaison, fair winds, jede Menge Sonnenschein und natürlich immer eine handbreit Wasser unterm Kiel.

Nun aber zu den Brücken-Öffnungszeiten. Zuerst einige Infos zu geplanten Sperrungen:

Bis zum 31. Mai 2022 werden an der Brücke Wartungsarbeiten durchgeführt. Deshalb ist die Durchfahrt durch das seitliche Brückenfach in Richtung Als nicht möglich (achtet auf gelbe Markierungen). Die Klappbrücke funktioniert aber wie gewohnt.

Vom 25. – 29. April 2022 ist die gesamte Brücke gesperrt, eine Durchfahrt ist nicht möglich.

Sofern keine anderslautenden Bestimmungen vorliegen, können Schiffe täglich zu folgenden Zeiten die Brücke kostenlos passieren.

1. April bis 31. Oktober:
Montags bis freitags: 
06:38, 08:38, 09:38, 10:38, 11:38, 12:38, 13:38, 14:38, 15:38, 16:38, 17:38, 18:38, 19:38, 20:38, 21:38 h
Samstags, Sonn- und Feiertage: 06:38, 07:38, 08:38, 09:38, 10:38, 11:38, 12:38, 13:38, 14:38, 15:38, 16:38, 17:38, 18:38, 19:38, 20:38, 21:38 h.
In den Monaten Juli und August wird die Brücke bei Bedarf auch jeweils auf Minutenzahl 01 geöffnet, diese Regelung gilt jedoch NICHT montags bis freitags um 07:01 und 08:01 Uhr.

1. November bis 31. März:
Montags bis freitags: 06:38, 08:38, 09:38, 10:38, 11:38, 12:38, 13:38, 14:38, 15:38 h
Samstags, Sonn- und Feiertage: 06:38, 07:38, 08:38, 09:38, 10:38, 11:38, 12:38, 13:38, 14:38, 15:38 h

Alle Angaben sind ohne Gewähr. Die Informationen haben wir der Internetseite „Den Danske Havnelods“ entnommen und sie für Euch vom Dänischen ins Deutsche übersetzt.

Nützliche Informationen zur Brücke:

Name: Kong Christian X’s Bro

Brückentyp: Zweiflügelige Klappbrücke

Brückenlänge: 170 m

Durchfahrtshöhe: 5 m bei normalem Wasserstand unterhalb der klappbaren Brückenelemente.

Durchfahrtsbreite: 30 m pro Klappfach

Nachts sind die Brückenpfeiler der Durchfahrtsöffnung mit einem roten Blinkzeichen (alle 3 Sek.) auf der Backbordseite und einem grünen Blinkzeichen (alle 3 Sek.) auf der Steuerbordseite gekennzeichnet.

Strömung:

Die Strömung verläuft normalerweise schwach nördlich, kann aber durch Wind und Wetter bis zu 3 kn stark sein und die Durchfahrt erschweren.

Durchfahrt:

Jedes Schiff, das die Brücke passieren möchte, sollte einen Anker bereithalten, der klar zum Fallen ist. Ferner müssen alle erforderlichen Maßnahmen getroffen werden, um eine Kollision mit der Brücke durch Anker, Takelage, Außenborder etc. zu vermeiden.

Wenn mehrere Schiffe die Brückenöffnung gleichzeitig von derselben Seite passieren, haben Schiffe unter Segel Vorrang vor Schiffen unter Maschine.

Alle Schiffe, die mit einem Motor ausgestattet sind, sind verpflichtet, diesen während der Durchfahrt zu verwenden.

Innerhalb einer Entfernung von 250 m auf beiden Seiten der Brücke dürfen Schiffe lediglich mit einer Geschwindigkeit fahren, die zur Aufrechterhaltung der Manövrierfähigkeit erforderlich ist.

So lange die Durchfahrtsignale nicht sichtbar sind, ist aufgrund von Kollisionsgefahr ein Abstand von 100 m zur Brücke einzuhalten.

Befugnisse des Brückenwärters:

Falls der Straßenverkehr es erfordert, hat der Brückenwärter die Befugnis, die Durchfahrt der Schiffe bis zu einer Stunde lang zurückzuhalten.

Der Brückenwärter kann die Durchfahrt von Schiffen ablehnen, wenn nach seiner Einschätzung Gefahren für die Sicherheit der Brücke bestehen. Normalerweise wird die Durchfahrt abgelehnt, wenn die Windgeschwindigkeit 20 m/s. überschreitet. Im Zweifelsfall kann der Brückenwärter mit dem lokalen Lotsendienst verhandeln.

Sofern der Brückenwärter der Auffassung ist, dass die Durchfahrt nur unter Beachtung besonderer Vorsichtsmaßnahmen erfolgen kann, hat der Schiffsführer den Anweisungen des Brückenwärters Folge zu leisten.

Innerhalb eines Abstands von 250 m von der Brücke müssen Schiffe den Anweisungen des Brückenwärters folgen, um Schäden an der Brücke zu vermeiden.

Falls ein Schiff treiben sollte und die Gefahr einer Kollision mit der Brücke oder deren Schutzanlagen besteht, hat der Kapitän des Schiffes den Anweisungen des Brückenwärters so weit wie möglich Folge zu leisten, um Schäden zu vermeiden.

An der Brücke befindet sich eine digitale Anzeige, die auf die nächste Brückenöffnungszeit hinweist.

Für Sportboote, die nicht mit eigenem Motor gefahren oder gezogen werden, kann die Brücke nur zwischen 10.00 und 11.00 Uhr bzw. zwischen 18.00 und 19.00 Uhr geöffnet werden.

Während der Winterperiode ist die Brückenöffnung während der o.g. Zeiten kostenlos, sofern innerhalb der normalen Öffnungszeiten eine Vereinbarung mit der Brückenwache getroffen worden ist.

Schiffe, die die geschlossene Brücke durchfahren können (z.B. mit gelegtem Mast) können nicht verlangen, dass die Brücke für sie geöffnet wird.

Außerhalb der Öffnungszeiten können Handelsschiffe die Brücke kostenlos und Sportboote gegen Zahlung einer Gebühr passieren, sofern innerhalb der regulären Öffnungszeiten eine Absprache mit der Brückenwache erfolgt. Die Gebühr wird von der Gemeinde Sonderburg festgelegt. Die aktuellen Gebühren sind hier nachzulesen.

Kabel: 

Nördlich und südlich der Brücke befinden sich Kabelfelder, die mit Kabelbaken und Warnschildern gekennzeichnet sind.

Kommunikation:

Die Brückenwacht ist über VHF auf Kanal 16, telefonisch unter 0045 – 88 72 41 10 und per E-Mail unter vagtcentral@sonderborg.dk zu erreichen.

Schiffe, die die Brücke passieren möchten, müssen dies bei einer Entfernung von 0,5 sm von der Brücke angeben, oder aber folgendes Signal senden, sobald die Brücke in Sichtweite ist:

Tagsüber: Die internationale Signalflagge N (oder, falls nicht vorhanden, die Nationalflagge), auf halber Höhe gehisst, sowie ein langer und ein kurzer Ton mit Pfeife oder Nebelhorn.

Nachts: Weißes Licht vor dem Bug sowie einen langer und ein kurzer Ton mit Pfeife oder Nebelhorn.

Brückensignale:

Wenn ein Schiff oder Wasserfahrzeug signalisiert hat, dass die Öffnung der Brücke gewünscht ist, ist am östlichen Signalmast der Brücke folgendes Antwortsignal sichtbar (gilt Tag und Nacht):

1) Ein rotes, dauerhaftes Licht: Durchfahrt verboten

2) Zwei rote, blinkende Lichter: Die Brücke wird geöffnet für ein Schiff, das sich aus nördlicher Richtung nähert. Die Durchfahrt erfolgt nicht, bevor das unter Punkt 3 angegebene Signal erscheint.

3) Zwei rote, dauerhafte Lichter: das Schiff aus nördlicher Richtung kann die Brücke passieren

4) Zwei rote, blinkende Lichter: Die Brücke wird geöffnet für ein Schiff, das sich aus südlicher Richtung nähert. Die Durchfahrt erfolgt nicht, bevor das Signal unter Punkt 5 erscheint.

5) Drei rote, dauerhafte Lichter: das Schiff aus südlicher Richtung kann die Brücke passieren

6) 2 rote, dauerhafte Lichter und 3 rote, dauerhafte Lichter gleichzeitig:  Sportboote sowohl aus nördlicher als aus südlicher Richtung können die Brücke gleichzeitig auf eigene Gefahr passieren.

Sowohl tagsüber als auch nachts weist ein kräftiges Tonsignal darauf hin, dass die Brücke trotz des abgegebenen Signals für die Durchfahrt nicht geöffnet werden kann. Falls es die Umstände erlauben, wird das Signal für die Durchfahrt ebenfalls abgeschaltet.

Ausgenommen der unter 6) beschriebenen Umstände darf die Brückenöffnung jeweils ausschließlich von einem Schiff durchfahren werden.

Generelle Bestimmungen:

Das Festmachen an der Brücke bzw. deren Schutzvorrichtungen ist nicht gestattet. Ebenso ist es verboten, vom Schiff aus auf die Brücke zu besteigen und die Verwendung von Bootshaken in Verbindung mit der Brücke. Zuwiderhandlungen werden bestraft.

Kong Christian X’s Brücke befindet sich im Eigentum der Sønderborg Kommune.

Update 2021: Brücken-Öffnungszeiten in Sønderborg (Kong Christian X’s Bro)

A C H T U N G ! Hier geht’s zu den aktuellen Zeiten für die Saison 2022

Ahoi Ihr Lieben!

Wer hätte gedacht, dass der Corona-Spuk uns Segler und Wassersportler auch in diesem Jahr noch begleitet? Ganz ehrlich: ich nicht!

Trotz allem bleiben wir positiv und sind zuversichtlich, dass Segeln in Dänemark schon bald wieder möglich sein wird. Laut aktuellem Stand dürfen zumindest die Bootseigner mit Liegeplatz in Dänemark und Sommerhausbesitzer schon wieder nach Dänemark einreisen.

Auch in diesem Jahr habe ich die Öffnungszeiten der Kong Christian X’s  Bro in Sønderborg für Euch gecheckt. Bis auf einige kleine Änderungen im Text gelten dieselben Uhrzeiten wie in 2020.

Wie immer sind alle Angaben ohne Gewähr. Die Informationen haben wir der Internetseite „Den Danske Havnelods“ entnommen und sie für Euch vom Dänischen ins Deutsche übersetzt.

Auch in diesem Jahr wünschen wir Euch eine schöne Saison, fair winds ⛵️, viel Sonnenschein ☀️ und immer eine handbreit Wasser unterm Kiel. Bleibt schön gesund und passt gut auf Euch auf!

Kong Christian X’s Bro

Brückentyp: Zweiflügelige Klappbrücke

Brückenlänge: 170 m

Durchfahrtshöhe:

5 m bei normalem Wasserstand unterhalb der klappbaren Brückenelemente.

Durchfahrtsbreite: 30 m pro Klappfach

Nachts sind die Brückenpfeiler der Durchfahrtsöffnung mit einem roten Blinkzeichen (alle 3 Sek.) auf der Backbordseite und einem grünen Blinkzeichen (alle 3 Sek.) auf der Steuerbordseite gekennzeichnet.

Strömung:

Die Strömung verläuft normalerweise schwach nördlich, kann aber durch Wind und Wetter bis zu 3 kn stark sein und die Durchfahrt erschweren.

Durchfahrt:

Jedes Schiff, das die Brücke passieren möchte, sollte einen Anker bereithalten, der klar zum Fallen ist. Ferner müssen alle erforderlichen Maßnahmen getroffen werden, um eine Kollision mit der Brücke durch Anker, Takelage, Außenborder etc. zu vermeiden.

Wenn mehrere Schiffe die Brückenöffnung gleichzeitig von derselben Seite passieren, haben Schiffe unter Segel Vorrang vor Schiffen unter Maschine.

Alle Schiffe, die mit einem Motor ausgestattet sind, sind verpflichtet, diesen während der Durchfahrt zu verwenden.

Innerhalb einer Entfernung von 250 m auf beiden Seiten der Brücke dürfen Schiffe lediglich mit einer Geschwindigkeit fahren, die zur Aufrechterhaltung der Manövrier-fähigkeit erforderlich ist.

So lange die Durchfahrtsignale nicht sichtbar sind, ist aufgrund von Kollisionsgefahr ein Abstand von 100 m zur Brücke einzuhalten.

Befugnisse des Brückenwärters:

Falls der Straßenverkehr es erfordert, hat der Brückenwärter die Befugnis, die Durchfahrt der Schiffe bis zu einer Stunde lang zurückzuhalten.

Der Brückenwärter kann die Durchfahrt von Schiffen ablehnen, wenn nach seiner Einschätzung Gefahren für die Sicherheit der Brücke bestehen. Normalerweise wird die Durchfahrt abgelehnt, wenn die Windgeschwindigkeit 20 m/sk. überschreitet. Im Zweifelsfall kann der Brückenwärter mit dem lokalen Lotsendienst verhandeln.

Wenn der Brückenwärter der Auffassung ist, dass die Durchfahrt nur unter Beachtung besonderer Vorsichtsmaßnahmen erfolgen kann, hat der Schiffsführer den Anweisungen des Brückenwärters Folge zu leisten.

Innerhalb eines Abstands von 250 m von der Brücke müssen Schiffe den Anweisungen des Brückenwärters folgen, um Schäden an der Brücke zu vermeiden.

Falls ein Schiff treiben sollte und die Gefahr besteht, dass es mit der Brücke oder deren Schutzanlagen kollidiert, muss der Kapitän des Schiffes den Anweisungen des Brückenwärters so weit wie möglich Folge leisten, damit Schäden an der Brücke vermieden werden.

Öffnungszeiten:

Sofern keine anderslautenden Bestimmungen vorliegen, können Schiffe täglich zu folgenden Zeiten die Brücke kostenlos passieren:

1. April bis 31. Oktober:

Montags bis freitags:

06.38, 08.38, 09.38, 10.38, 11.38, 12.38, 13.38, 14.38, 15.38, 16.38, 17.38, 18.38, 19.38, 20.38 und 21.38 Uhr

Samstags sowie sonn- und feiertags:

06.38, 07.38, 08.38, 09.38, 10.38, 11.38, 12.38, 13.38,14.38, 15.38, 16.38, 17.38, 18.38, 19.38, 20.38 und 21.38 Uhr

In den Monaten Juli und August kann der Brückenwärter, sofern er es für nötig erachtet, die Brücke außerdem zur Minutenzahl 01 öffnen – dies gilt jedoch nicht montags bis freitags um 07.01 und 08.01 Uhr.

1. November bis 31. März:

Montags bis freitags:

06.38, 08.38, 09.38, 10.38, 11.38, 12.38, 13.38, 14.38 und 15.38 Uhr

Samstags sowie sonn- und feiertags:

06.38, 07.38, 08.38, 09.38, 10.38, 11.38, 12.38, 13.38, 14.38 und 15.38 Uhr

An der Brücke befindet sich eine digitale Anzeige, die auf die nächste Brückenöffnungszeit hinweist.

Für Sportboote, die nicht mit eigenem Motor gefahren oder gezogen werden, kann die Brücke nur zwischen 10.00 und 11.00 Uhr bzw. zwischen 18.00 und 19.00 Uhr geöffnet werden.

Während der Winterperiode ist die Brückenöffnung während der o.g. Zeiten kostenlos, sofern innerhalb der normalen Öffnungszeiten eine Vereinbarung mit der Brückenwache getroffen worden ist.

Schiffe, die die geschlossene Brücke durchfahren können (z.B. mit gelegtem Mast) können nicht verlangen, dass die Brücke geöffnet wird.

Außerhalb der Öffnungszeiten können Handelsschiffe die Brücke kostenlos und Sportboote gegen Zahlung einer Gebühr passieren, sofern  innerhalb der regulären Öffnungszeiten eine Absprache mit der Brückenwache erfolgt. Die Gebühr wird von der Gemeinde Sonderburg festgelegt. Die aktuellen Gebühren sind hier nachzulesen: Gebühren Sonderburg Kommune

Kabel: nördlich und südlich der Brücke befinden sich Kabelfelder, die mit Kabelbaken und Warnschildern markiert sind.

Kommunikation:

Die Brückenwacht ist über VHF auf Kanal 16, telefonisch unter 0045 – 88 72 41 10 sowie per E-Mail unter vagtcentral@sonderborg.dk zu erreichen.

Schiffe, die die Brücke passieren möchten, müssen dies bei einer Entfernung von 0,5 sm von der Brücke angeben, oder aber folgendes Signal senden, sobald die Brücke in Sichtweite ist:

Tagsüber:

Die internationale Signalflagge N (oder, falls nicht vorhanden, die Nationalflagge), auf halber Höhe gehisst,  sowie ein langer und ein kurzer Ton mit Pfeife oder Nebelhorn.

Nachts:

Weißes Licht vor dem Bug sowie einen langer und ein kurzer Ton mit Pfeife oder Nebelhorn.

Brückensignale:

Wenn ein Schiff oder Wasserfahrzeug signalisiert hat, dass die Öffnung der Brücke gewünscht ist, sind am östlichen Signalmast der Brücke folgendes Antwortsignal sichtbar (gilt Tag und Nacht):

1) Ein rotes, dauerhaftes Licht: Durchfahrt verboten

2) Zwei rote, blinkende Lichter: Die Brücke wird geöffnet für ein Schiff, das sich aus nördlicher Richtung nähert. Die Durchfahrt erfolgt nicht, bevor das unter Punkt 3 angegebene Signal erscheint.

3) Zwei rote, dauerhafte Lichter: das Schiff aus nördlicher Richtung kann die Brücke passieren

4) Zwei rote, blinkende Lichter: Die Brücke wird geöffnet für ein Schiff, das sich aus südlicher Richtung nähert. Die Durchfahrt erfolgt nicht, bevor das Signal unter Punkt 5 erscheint.

5) Drei rote, dauerhafte Lichter: das Schiff aus südlicher Richtung kann die Brücke passieren

6) 2 rote, dauerhafte Lichter und 3 rote, dauerhafte Lichter gleichzeitig:  Sportboote sowohl aus nördlicher als aus südlicher Richtung können die Brücke gleichzeitig auf eigene Gefahr passieren.

Sowohl tagsüber als auch nachts weist ein kräftiges Tonsignal darauf hin, dass die Brücke trotz des abgegebenen Signals für die Durchfahrt nicht geöffnet werden kann. Falls es die Umstände erlauben, wird das Signal für die Durchfahrt ebenfalls abgeschaltet.

Ausgenommen der unter 6) beschriebenen Umstände darf die Brückenöffnung nur von einem Schiff zur Zeit durchfahren werden.

Generelle Bestimmungen:

Festmachen an der Brücke bzw. deren Schutzvorrichtungen ist nicht gestattet. Ebenso ist es verboten, vom Schiff aus auf die Brücke zu besteigen und die Verwendung von Bootshaken in Verbindung mit der Brücke. Zuwiderhandlungen werden bestraft.

Informationen zum Eigentum und für die Betriebsbedingungen der Brücke:

Kong Christian X’s Brücke befindet sich im Eigentum der Sønderborg Kommune.

Update 2020: Brücken-Öffnungszeiten in Sønderborg (Kong Christian X’s Bro)

A C H T U N G ! Hier geht’s zu den aktuellen Zeiten für die Saison 2021

Ahoi Ihr Lieben!

Sind das nicht verrückte Zeiten gerade? Wir hoffen sehr, dass wir uns schon bald wieder ohne Einschränkungen zwischen Deutschland und Dänemark bewegen dürfen – auch auf dem Wasser.

Und weil wir optimistisch sind, dass das demnächst wieder so sein wird, kommen hier schon mal die aktuellen Öffnungszeiten der Kong Christian X’s  Bro in Sønderborg für Euch.. Wenn ich mich nicht verguckt habe, gibt es keine Veränderungen zum letzten Jahr.

Wie gewohnt gilt: alle Angaben sind ohne Gewähr. Die Informationen haben wir der Internetseite „Den Danske Havnelods“ entnommen und sie für Euch vom Dänischen ins Deutsche übersetzt.

Wir wünschen Euch eine schöne Saison, fair winds ⛵️, viel Sonnenschein ☀️ und immer eine handbreit Wasser unterm Kiel. Bleibt schön gesund und passt auf Euch auf!

Kong Christian X’s Bro

Brückentyp: Zweiflügelige Klappbrücke

Brückenlänge: 170 m

Durchfahrtshöhe:

5 m bei normalem Wasserstand unterhalb der klappbaren Brückenelemente.

Durchfahrtsbreite: 30 m pro Klappfach

Nachts sind die Brückenpfeiler der Durchfahrtsöffnung mit einem roten Blinkzeichen (alle 3 Sek.) auf der Backbordseite und einem grünen Blinkzeichen (alle 3 Sek.) auf der Steuerbordseite gekennzeichnet.

Strömung:

Die Strömung verläuft normalerweise schwach nördlich, kann aber durch Wind und Wetter bis zu 3 kn stark sein und die Durchfahrt erschweren.

Durchfahrt:

Jedes Schiff, das die Brücke passieren möchte, sollte einen Anker bereithalten, der klar zum Fallen ist. Ferner müssen alle erforderlichen Maßnahmen getroffen werden, um eine Kollision mit der Brücke durch Anker, Takelage, Außenborder etc. zu vermeiden.

Wenn mehrere Schiffe die Brückenöffnung gleichzeitig von derselben Seite passieren, haben Schiffe unter Segel Vorrang vor Schiffen unter Maschine.

Alle Schiffe, die mit einem Motor ausgestattet sind, sind verpflichtet, diesen während der Durchfahrt zu verwenden.

Innerhalb einer Entfernung von 250 m auf beiden Seiten der Brücke dürfen Schiffe lediglich mit einer Geschwindigkeit fahren, die zur Aufrechterhaltung der Manövrier-fähigkeit erforderlich ist.

So lange die Durchfahrtsignale nicht sichtbar sind, ist aufgrund von Kollisionsgefahr ein Abstand von 100 m zur Brücke einzuhalten.

Befugnisse des Brückenwärters:

Falls der Straßenverkehr es erfordert, hat der Brückenwärter die Befugnis, die Durchfahrt der Schiffe bis zu einer Stunde lang zurückzuhalten.

Der Brückenwärter kann die Durchfahrt von Schiffen ablehnen, wenn nach seiner Einschätzung Gefahren für die Sicherheit der Brücke bestehen. Normalerweise wird die Durchfahrt abgelehnt, wenn die Windgeschwindigkeit 20 m/sk. überschreitet. Im Zweifelsfall kann der Brückenwärter mit dem lokalen Lotsendienst verhandeln.

Wenn der Brückenwärter der Auffassung ist, dass die Durchfahrt nur unter Beachtung besonderer Vorsichtsmaßnahmen erfolgen kann, hat der Schiffsführer den Anweisungen des Brückenwärters Folge zu leisten.

Innerhalb eines Abstands von 250 m von der Brücke müssen Schiffe den Anweisungen des Brückenwärters folgen, um Schäden an der Brücke zu vermeiden.

Falls ein Schiff treiben sollte und die Gefahr besteht, dass es mit der Brücke oder deren Schutzanlagen kollidiert, muss der Kapitän des Schiffes den Anweisungen des Brückenwärters so weit wie möglich Folge leisten, damit Schäden an der Brücke vermieden werden.

Während der Dienstzeit trägt der Brückenwärter eine Uniform oder eine Uniformmütze / Kappe, an der er zu erkennen ist.

Öffnungszeiten:

Der Kontakt zum Brückenwärter kann über VHF, Kanal 16, oder über Tel. 74 42 39 39 hergestellt werden.

Sofern keine anderslautenden Bestimmungen vorliegen, können Schiffe täglich zu folgenden Zeiten die Brücke kostenlos passieren:

1. April bis 31. Oktober:

Montags bis freitags:

06.38, 08.38, 09.38, 10.38, 11.38, 12.38, 13.38, 14.38, 15.38, 16.38, 17.38, 18.38, 19.38, 20.38 und 21.38 Uhr

Samstags sowie sonn- und feiertags:

06.38, 07.38, 08.38, 09.38, 10.38, 11.38, 12.38, 13.38,14.38, 15.38, 16.38, 17.38, 18.38, 19.38, 20.38 und 21.38 Uhr

In den Monaten Juli und August kann der Brückenwärter, sofern er es für nötig erachtet, die Brücke außerdem zur Minutenzahl 01 öffnen – dies gilt jedoch nicht montags bis freitags um 07.01 und 08.01 Uhr.

1. November bis 31. März:

Montags bis freitags:

06.38, 08.38, 09.38, 10.38, 11.38, 12.38, 13.38, 14.38 und 15.38 Uhr

Samstags sowie sonn- und feiertags:

06.38, 07.38, 08.38, 09.38, 10.38, 11.38, 12.38, 13.38, 14.38 und 15.38 Uhr

An der Brücke befindet sich eine digitale Anzeige, die auf die nächste Brückenöffnungszeit hinweist.

Für Sportboote, die nicht mit eigenem Motor gefahren oder gezogen werden, kann die Brücke nur zwischen 10.00 und 11.00 Uhr bzw. zwischen 18.00 und 19.00 Uhr geöffnet werden.

Während der Winterperiode ist die Brückenöffnung während der o.g. Zeiten kostenlos, sofern innerhalb der normalen Öffnungszeiten eine Vereinbarung mit der Brückenwache getroffen worden ist.

Schiffe, die die geschlossene Brücke durchfahren können (z.B. mit gelegtem Mast) können nicht verlangen, dass die Brücke geöffnet wird.

Außerhalb der Öffnungszeiten können Handelsschiffe die Brücke kostenlos und Sportboote gegen Zahlung einer Gebühr passieren, sofern  innerhalb der regulären Öffnungszeiten eine Absprache mit der Brückenwache erfolgt. Die Gebühr wird von der Gemeinde Sonderburg festgelegt. Die aktuellen Gebühren sind hier nachzulesen: Gebühren Sonderburg Kommune

Kabel: nördlich und südlich der Brücke befinden sich Kabelfelder, die mit Kabelbaken und Warnschildern markiert sind.

Kommunikation:

Die Brückenwacht ist über VHF auf Kanal 16 oder telefonisch unter 0045-74 42 39 39 zu erreichen.

Schiffe, die die Brücke passieren möchten, müssen dies bei einer Entfernung von 0,5 sm von der Brücke angeben, oder aber folgendes Signal senden, sobald die Brücke in Sichtweite ist:

Tagsüber:

Die internationale Signalflagge N (oder, falls nicht vorhanden, die Nationalflagge)  sowie ein langer und ein kurzer Ton mit Pfeife oder Nebelhorn.

Nachts:

Weißes Licht sowie einen langen und einen kurzen Ton mit Pfeife oder Nebelhorn.

Brückensignale:

Wenn ein Schiff oder Fahrzeug signalisiert hat, dass die Öffnung der Brücke gewünscht ist, sind am östlichen Signalmast der Brücke folgendes Antwortsignal sichtbar (gilt Tag und Nacht):

1) Ein rotes, dauerhaftes Licht: Durchfahrt verboten

2) Zwei rote, blinkende Lichter: Die Brücke wird geöffnet für ein Schiff, das sich aus nördlicher Richtung nähert. Die Durchfahrt erfolgt nicht, bevor das Signal unter Punkt 3 erscheint.

3) Zwei rote, dauerhafte Lichter: das Schiff aus nördlicher Richtung kann die Brücke passieren

4) Zwei rote, blinkende Lichter: Die Brücke wird geöffnet für ein Schiff, das sich aus südlicher Richtung nähert. Die Durchfahrt erfolgt nicht, bevor das Signal unter Punkt 5 erscheint.

5) Drei rote, dauerhafte Lichter: das Schiff aus südlicher Richtung kann die Brücke passieren

6) 2 rote, dauerhafte Lichter und 3 rote, dauerhafte Lichter gleichzeitig:  Sportboote sowohl aus nördlicher als aus südlicher Richtung können die Brücke gleichzeitig auf eigene Gefahr passieren.

Sowohl tagsüber als auch nachts weist ein kräftiges Tonsignal darauf hin, dass die Brücke trotz des abgegebenen Signals für die Durchfahrt nicht geöffnet werden kann. Falls es die Umstände erlauben, wird das Signal für die Durchfahrt ebenfalls abgeschaltet.

Ausgenommen der unter 6) beschriebenen Umstände darf die Brückenöffnung nur von einem Schiff zur Zeit durchfahren werden.

Generelle Bestimmungen:

Festmachen an der Brücke bzw. deren Schutzvorrichtungen ist nicht gestattet. Ebenso ist es verboten, vom Schiff aus auf die Brücke zu besteigen und die Verwendung von Bootshaken in Verbindung mit der Brücke. Zuwiderhandlungen werden bestraft.

Informationen zum Eigentum und für die Betriebsbedingungen der Brücke:

Kong Christian X’s Brücke befindet sich im Eigentum der Sønderborg Kommune.

Update 2019: Brücken-Öffnungszeiten in Sønderborg (Kong Christian X’s Bro)

A C H T U N G! Hier geht’s zum Update für die Saison 2020

Ahoi Ihr Lieben!

Nun wird es aber wirklich höchste Zeit für einen neuen Beitrag, und wir fangen gleich mit den wichtigen Themen an. Wahrscheinlich habt Ihr Euch in letzter Zeit ab und zu gefragt, ob wir überhaupt noch leben. Die Antwort lautet JA! In den letzten Monaten ist bei uns einfach nicht besonders viel passiert. Jedenfalls nichts, was das Segeln betrifft. Aber dazu vielleicht ein anderes Mal mehr… 😉
Für die ganz Hartgesottenen unter Euch hat die Segelsaison 2019 ja schon wieder begonnen, und deshalb kommen hier die aktuellen Öffnungszeiten und alle relevanten Infos für die Brücke in Sønderborg – auf dänisch wird sie übrigens  „Kong Christian X’s Bro“ genannt.
Wie gewohnt gilt: alle Angaben sind ohne Gewähr. Die Informationen haben wir der Internetseite „Den Danske Havnelods“ entnommen und sie für Euch vom Dänischen ins Deutsche übersetzt.
Wir wünschen Euch eine traumhafte Saison, fair winds ⛵️, viel Sonnenschein ☀️ und immer eine handbreit Wasser unterm Kiel!
Kong Christian X’s Bro
Brückentyp: Zweiflügelige Klappbrücke
Brückenlänge: 170 m
Durchfahrtshöhe: 5 m bei normalem Wasserstand unterhalb der klappbaren Brückenelemente.
Durchfahrtsbreite: 30 m pro Klappfach
Nachts sind die Brückenpfeiler der Durchfahrtsöffnung mit einem roten Blinkzeichen (alle 3 Sek.) auf der Backbordseite und einem grünen Blinkzeichen (alle 3 Sek.) auf der Steuerbordseite gekennzeichnet.
Strömung:
Die Strömung verläuft normalerweise schwach nördlich, kann aber durch Wind und Wetter bis zu 3 kn stark sein und die Durchfahrt erschweren.
Durchfahrt:
Jedes Schiff, das die Brücke passieren möchte, sollte einen Anker bereithalten, der klar zum Fallen ist. Ferner müssen alle erforderlichen Maßnahmen getroffen werden, um eine Kollision mit der Brücke durch Anker, Takelage, Außenborder etc. zu vermeiden.
Wenn mehrere Schiffe die Brückenöffnung gleichzeitig von derselben Seite passieren, haben Schiffe unter Segel Vorrang vor Schiffen unter Maschine.
Alle Schiffe, die mit einem Motor ausgestattet sind, sind verpflichtet, diesen während der Durchfahrt zu verwenden.
Innerhalb einer Entfernung von 250 m auf beiden Seiten der Brücke dürfen Schiffe lediglich mit einer Geschwindigkeit fahren, die zur Aufrechterhaltung der Manövrier-fähigkeit erforderlich ist.
So lange die Durchfahrtsignale nicht sichtbar sind, ist aufgrund von Kollisionsgefahr ein Abstand von 100 m zur Brücke einzuhalten.
Befugnisse des Brückenwärters:
Falls der Straßenverkehr es erfordert, hat der Brückenwärter die Befugnis, die Durchfahrt der Schiffe bis zu einer Stunde lang zurückzuhalten.
Der Brückenwärter kann die Durchfahrt von Schiffen ablehnen, wenn nach seiner Einschätzung Gefahren für die Sicherheit der Brücke bestehen. Normalerweise wird die Durchfahrt abgelehnt, wenn die Windgeschwindigkeit 20 m/sk. überschreitet. Im Zweifelsfall kann der Brückenwärter mit dem lokalen Lotsendienst verhandeln.
Wenn der Brückenwärter der Auffassung ist, dass die Durchfahrt nur unter Beachtung besonderer Vorsichtsmaßnahmen erfolgen kann, hat der Schiffsführer den Anweisungen des Brückenwärters Folge zu leisten.
Innerhalb eines Abstands von 250 m von der Brücke müssen Schiffe den Anweisungen des Brückenwärters folgen, um Schäden an der Brücke zu vermeiden.
Falls ein Schiff treiben sollte und die Gefahr besteht, dass es mit der Brücke oder deren Schutzanlagen kollidiert, muss der Kapitän des Schiffes den Anweisungen des Brückenwärters so weit wie möglich Folge leisten, damit Schäden an der Brücke vermieden werden.
Während der Dienstzeit trägt der Brückenwärter eine Uniform oder eine Uniformmütze / Kappe, an der er zu erkennen ist.
Öffnungszeiten:
Der Kontakt zum Brückenwärter kann über VHF, Kanal 16, oder über Tel. 74 42 39 39 hergestellt werden.
Sofern keine anderslautenden Bestimmungen vorliegen, können Schiffe täglich zu folgenden Zeiten die Brücke kostenlos passieren:
1. April bis 31. Oktober:
Montags bis freitags:
06.38, 08.38, 09.38, 10.38, 11.38, 12.38, 13.38, 14.38, 15.38, 16.38, 17.38, 18.38, 19.38, 20.38 und 21.38 Uhr
Samstags sowie sonn- und feiertags:
06.38, 07.38, 08.38, 09.38, 10.38, 11.38, 12.38, 13.38,14.38, 15.38, 16.38, 17.38, 18.38, 19.38, 20.38 und 21.38 Uhr

In den Monaten Juli und August kann der Brückenwärter, sofern er es für nötig erachtet, die Brücke außerdem zur Minutenzahl 01 öffnen – dies gilt jedoch nicht montags bis freitags um 07.01 und 08.01 Uhr.1. November bis 31. März:

Montags bis freitags:
06.38, 08.38, 09.38, 10.38, 11.38, 12.38, 13.38, 14.38 und 15.38 Uhr
Samstags sowie sonn- und feiertags:

06.38, 07.38, 08.38, 09.38, 10.38, 11.38, 12.38, 13.38, 14.38 und 15.38 Uhr

An der Brücke befindet sich eine digitale Anzeige, die auf die nächste Brückenöffnungszeit hinweist.

Für Sportboote, die nicht mit eigenem Motor gefahren oder gezogen werden, kann die Brücke nur zwischen 10.00 und 11.00 Uhr bzw. zwischen 18.00 und 19.00 Uhr geöffnet werden.
Während der Winterperiode ist die Brückenöffnung während der o.g. Zeiten kostenlos, sofern innerhalb der normalen Öffnungszeiten eine Vereinbarung mit der Brückenwache getroffen worden ist.
Schiffe, die die geschlossene Brücke durchfahren können (z.B. mit gelegtem Mast) können nicht verlangen, dass die Brücke geöffnet wird.
Außerhalb der Öffnungszeiten können Handelsschiffe die Brücke kostenlos und Sportboote gegen Zahlung einer Gebühr passieren, sofern  innerhalb der regulären Öffnungszeiten eine Absprache mit der Brückenwache erfolgt. Die Gebühr wird von der Gemeinde Sonderburg festgelegt. Die aktuellen Gebühren sind hier nachzulesen: Gebühren Sonderburg Kommune
Kabel: nördlich und südlich der Brücke befinden sich Kabelfelder, die mit Kabelbaken und Warnschildern markiert sind.
Kommunikation:
Die Brückenwacht ist über VHF auf Kanal 16 oder telefonisch unter 0045-74 42 39 39 zu erreichen.
Schiffe, die die Brücke passieren möchten, müssen dies bei einer Entfernung von 0,5 sm von der Brücke angeben, oder aber folgendes Signal senden, sobald die Brücke in Sichtweite ist:
Tagsüber:
Die internationale Signalflagge N (oder, falls nicht vorhanden, die Nationalflagge)  sowie ein langer und ein kurzer Ton mit Pfeife oder Nebelhorn.
Nachts:
Weißes Licht sowie einen langen und einen kurzen Ton mit Pfeife oder Nebelhorn.
Brückensignale:
Wenn ein Schiff oder Fahrzeug signalisiert hat, dass die Öffnung der Brücke gewünscht ist, sind am östlichen Signalmast der Brücke folgendes Antwortsignal sichtbar (gilt Tag und Nacht):
1)

Ein rotes, dauerhaftes Licht: Durchfahrt verboten

2)

Zwei rote, blinkende Lichter: Die Brücke wird geöffnet für ein Schiff, das sich aus nördlicher Richtung nähert. Die Durchfahrt erfolgt nicht, bevor das Signal unter Punkt 3 erscheint.

3)

Zwei rote, dauerhafte Lichter: das Schiff aus nördlicher Richtung kann die Brücke passieren

4)

Zwei rote, blinkende Lichter: Die Brücke wird geöffnet für ein Schiff, das sich aus südlicher Richtung nähert. Die Durchfahrt erfolgt nicht, bevor das Signal unter Punkt 5 erscheint.

5)

Drei rote, dauerhafte Lichter: das Schiff aus südlicher Richtung kann die Brücke passieren

6)

2 rote, dauerhafte Lichter und 3 rote, dauerhafte Lichter gleichzeitig:  Sportboote sowohl aus nördlicher als aus südlicher Richtung können die Brücke gleichzeitig auf eigene Gefahr passieren.
Sowohl tagsüber als auch nachts weist ein kräftiges Tonsignal darauf hin, dass die Brücke trotz des abgegebenen Signals für die Durchfahrt nicht geöffnet werden kann. Falls es die Umstände erlauben, wird das Signal für die Durchfahrt ebenfalls abgeschaltet.
Ausgenommen der unter 6) beschriebenen Umstände darf die Brückenöffnung nur von einem Schiff zur Zeit durchfahren werden.
Generelle Bestimmungen:
Festmachen an der Brücke bzw. deren Schutzvorrichtungen ist nicht gestattet. Ebenso ist es verboten, vom Schiff aus auf die Brücke zu besteigen und die Verwendung von Bootshaken in Verbindung mit der Brücke. Zuwiderhandlungen werden bestraft.
Informationen zum Eigentum und für die Betriebsbedingungen der Brücke:
Kong Christian X’s Brücke befindet sich im Eigentum der Sønderborg Kommune.

Update 2018: Öffnungszeiten der Brücke in Sonderburg (Kong Christians den X’s. Bro)

A C H T U N G! Hier geht’s zum Update für die Saison 2019

Ahoi Ihr Lieben!

Im Juni 2017 haben wir Euch über die neuen Öffnungszeiten für die Klappbrücke in Sønderborg (dänisch: Kong Chr. den X´s. Bro) informiert. Schnell zeigte sich, dass das Thema viele Segler interessierte, der Beitrag wurde so häufig angeklickt wie kein anderer auf unserem Blog! Aber nichts ist so alt wie die Info vom letzten Jahr – in 2018 gibt es ein paar kleine Änderungen:

Öffnungszeiten:

Während der Sommerperiode vom 1. April bis 31. Oktober ist die Brücke zwischen 6.30 und 22.00 Uhr „bemannt“,  in der Winterperiode vom 1. November bis zum 31.März zwischen 6.30 und 15.45 Uhr.

Die erste Durchfahrt im Sommer ist um 6.35 Uhr möglich, die letzte um 21.35 Uhr bzw. im Winter um 15.35 Uhr.

Die Uhrzeit für die nächste Öffnung wird jeweils im Display am Brückenpfeiler angezeigt.

Vom 1. April bis 31. Oktober (Montag bis Freitag):

6.38 Uhr, 8.38 Uhr, 9.38 Uhr, 10.38 Uhr, 11.38 Uhr, 12.38 Uhr, 13.38 Uhr, 14.38 Uhr, 15.38 Uhr, 16.38 Uhr, 17.38 Uhr, 18.38 Uhr, 19.38 Uhr, 20.38 Uhr, 21.38 Uhr.

Vom 1. April bis zum 31. Oktober (Samstags und Sonn- und Feiertage):

6.38 Uhr, 7.38 Uhr, 8.38 Uhr, 9.38 Uhr, 10.38 Uhr, 11.38 Uhr, 12.38 Uhr, 13.38 Uhr, 14.38 Uhr, 15.38 Uhr, 16.38 Uhr, 17.38 Uhr, 18.38 Uhr, 19.38 Uhr, 20.38 Uhr, 21.38 Uhr.

Sofern der Brückenwärter es für notwendig hält, wird die Brücke in den Monaten Juli und August auch jeweils auf Minutenzahl 01 geöffnet, ausgenommen sind an Werktagen die Zeiten 7.01 Uhr und 8.01 Uhr.

In der Zeit vom 1. November bis 31. März wird die Brücke montags bis freitags jeweils stündlich in der Zeit von 6.38 Uhr (ausgenommen 7.38 Uhr) bis 15.38 Uhr geöffnet.

Öffnungszeiten samstags, sonntags und an Feiertagen: jeweils stündlich in der Zeit zwischen 6.38 Uhr und 15.38 Uhr.

Wer die Brücke außerhalb der genannten Öffnungszeiten passieren möchte, wird mit 300 dänischen Kronen für die Durchfahrt zur Kasse gebeten.

Der Brückenwärter kann während der Öffnungszeiten über Funk auf dem VHF Kanal 16 oder telefonisch unter (0045) 74 42 39 39 kontaktiert werden. Wir empfehlen Euch aufgrund unserer Erfahrungen aber eher den telefonischen Kontakt. 😉

Durchfahrtshöhe:

Die Durchfahrtshöhe beträgt bei geschlossener Brücke im Klappfach je nach Wasserstand ca. 4,5 m, im schmaleren Brückenfach westlich des Klappbrückenbereiches ca. 6 m.

Alle Angaben haben wir dem „danske havnelods“  entnommen. Irrtümer sind vorbehalten.

En lille julehilsen… 🎄🎅🏼

Ahoi, Ihr Lieben! Trotz Weihnachten und Schietwetter hat es uns heute wieder mal ans Wasser gezogen – hier kommen ein paar nasskalte Impressionen aus dem Yachthafen Skovshoved am Øresund für Euch.

Bei dieser Gelegenheit möchten wir uns für Eure Treue und Eure netten Kommentare, die dieses Blog erst richtig lebendig machen, ganz herzlich bedanken. ♥️

Wir grüßen Euch herzlich aus Dänemark, wünschen Euch ein gemütliches Rest-Weihnachten mit Euren Liebsten und einen guten Start in ein gesundes, glückliches neues Jahr – an Land oder auf dem Wasser!

Eure „elbkinder“

Martina & Thue ⛵️

Außer Gefecht!

Ahoi Ihr Lieben,

in der Segelsaison 2017 war ich leider ziemlich eingeschränkt, was die Mithilfe an Bord betrifft. Im Laufe der vergangenen Monate bekam ich immer größere Probleme mit der Beweglichkeit beider Hände. Anfangs war das morgens nur ein eigenartiges, taubes Gefühl in den Händen, später kamen auch geschwollene Finger dazu, so dass irgendwann meine Ringe nicht mehr passten und ich nicht mehr fest zupacken konnte. Das ganze eskalierte darin, dass Ring- und Mittelfinger an der rechten Hand „einschnappten“ und sich aus eigener Kraft nicht mehr strecken ließen. Aber genug Details, wir sind ja hier schließlich nicht im Altenheim…

Damit ich in der kommenden Segelsaison voll einsatzfähig bin und Winschen und Tauwerk wieder problemlos bedienen kann, habe ich mich gestern in die Hände einer kompetenten Handchirurgin in der Agaplesion-Klinik Hohe Weide in Hamburg begeben. Dort wurden während einer ambulanten Operation beide Ringbänder durchtrennt, wodurch die Sehnen wieder mehr Spielraum bekommen sollen. Die Betäubungsspritze war für einen Feigling wie mich zwar mehr als gewöhnungsbedürftig, aber ich habe mich (gedopt mit Rescue-Tropfen und Arnika-Globulis) einigermaßen tapfer geschlagen. Ansonsten ist der Eingriff problemlos verlaufen und nun hoffen wir auf eine reibungslose Heilung.

Nach der OP

Eine Bordfrau, die nicht richtig mit anpacken kann, ist nämlich auf lange Sicht nur noch als Fender einsetzbar – behauptet jedenfalls mein Skipper. Ganz schön frech, oder? Aber bald kann ich ihm hoffentlich für derartig ungezogene Bemerkungen wieder einen saftigen rechten Haken verpassen!

Euch allen wünsche ich ein hyggeliges Herbstwochenende, macht es Euch schön, wenn es draußen frisch und ungemütlich wird. Ich werde mich in den nächsten Tagen von meinem Mann bedienen lassen (herrlich👍🏼😉!!), und wir planen, die „Hanseboot“ in den Messehallen ein letztes Mal zu besuchen, bevor sie sich nach ihrer 58. Auflage endgültig von Hamburg verabschiedet. Dänische Gäste haben sogar freien Eintritt, das wird mein Skipper vermutlich gnadenlos ausnutzen und gleich an mehreren Tagen dort auftauchen. 🇩🇰💂🏻

Segler-Tipp: Neue Öffnungszeiten der Sonderburg Brücke (Sønderborg Bro)

Achtung: zu diesem Beitrag gibt es hier ein Update mit den Brücken-Öffnungszeiten für das Jahr 2018.

Ahoi Ihr Lieben, ich weiß ja nicht, ob Ihr’s schon wusstet… aber falls Ihr einen Sommertörn ins dänische Inselmeer plant, könnte dieser Hinweis interessant für Euch sein.

Seit Anfang Mai 2017 haben sich nämlich die Öffnungszeiten für die Klappbrücke in Sønderborg geändert – die Anzahl der Öffnungen wurde aufgrund eines neuen Zugfahrplans und diverser Busverbindungen praktisch halbiert! Segelboote stehen offenbar an letzter Stelle in der Nahrungskette…😐

Die Brücke wird neuerdings nur noch jede volle Stunde (also immer auf 00) geöffnet, in der Zeit zwischen 6.40 und 8.30 und von 14.30 bis 16.00 Uhr bleibt sie wegen des Berufsverkehrs sogar ganz geschlossen.

Die erste Durchfahrt ist morgens um 6.35 Uhr möglich, früher ist das Wärterhäuschen nicht besetzt. Die letzte Möglichkeit, die Brücke während der Sommerzeit zu passieren, besteht um 21.50 Uhr. Im Winterhalbjahr (1. November bis 31. März) öffnet sie um 15.45 Uhr zum letzten Mal.

Vergangene Saison hatten wir ja schon ein witziges Erlebnis mit dem Brückenwärter in Sønderborg. Er hat uns einfach ignoriert, als wir ihn auf englisch angefunkt haben. Gestern Abend um 18.00 Uhr, als wir die Brücke als einziges Segelschiff  passierten, stand der Spaßvogel tatsächlich vor seinem Häuschen und hat für uns salutiert! 😄 So ein Seglerleben ist voller Überraschungen…

 

Das war’s für heute von uns, aber wir melden uns in Kürze wieder. Es gibt schließlich noch Einiges zu erzählen über unsere Erlebnisse der letzten Wochen. Ganz anders als geplant sind wir nämlich an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns gelandet und waren total begeistert. Bis bald! ⚓️💝

Breaking News: Königlicher Besuch in Dyvig 👑⛵️🇩🇰

Im Moment sind wir in Dyvig, unserem Heimathafen. Und hier ist gerade richtig was los: zwölf 12-m-Boote sind zu Besuch, um sich auf den diesjährigen ‚Robbe & Berking Sterling Cup‘ zwischen Dyvig und Glücksburg vorzubereiten. Die wunderschönen Klassiker sind wirklich eine Augenweide – einige von Ihnen haben wir ja schon im letzten Jahr im Tuborg Havn in Kopenhagen bewundern können. Ganz Dyvig ist in heller Aufregung.

Obwohl er sich ja eigentlich seit dem Jahreswechsel im Ruhestand befindet, wollte Prins Henrik von Dänemark sich dieses tolle Event dann wohl doch nicht entgehen lassen. Seit gestern liegt die königliche Jacht Dannebrog im Dyvig Fjord vor Anker, und Henrik ist mittendrin, nicht nur dabei: gestern Abend gemeinsames Dinner mit den Regatta-Teilnehmern, heute Abend findet ein Empfang der ehrenamtlichen Helfer an Bord der Dannebrog statt.

Vorhin haben wir einen Matrosen beim Lüften der beiden royalen Dackel beobachtet und hatten den Eindruck, das war dem Ärmsten ziemlich peinlich. Gerade sehen wir von unserem Cockpit aus, wie die königliche Schaluppe hin und her flitzt und die Gäste des Empfangs zurück zum Dyvig Badehotel bringt.

Spannend! Es ist natürlich gut möglich, dass Ihr nicht so royalistisch seid wie wir, aber wir finden das ganze Szenario ziemlich interessant. 😎 Unsere treuen Follower wissen ja, dass Thue als junger Spund mit Bärenfellmütze vor dem Schloss Amalienborg in Kopenhagen für die Königsfamilie Wache geschoben hat. Seitdem fühlt er sich mit der dänischen Königsfamilie irgendwie familiär verbunden. 💂🏼🇩🇰😉

Ja, ich weiß, ich war ganz schön schreibfaul in letzter Zeit. Aber ich melde mich bald mit Berichten über unseren Sommertörn (so viel schon mal vorweg: Wind, Wind, Wind, und zwar immer aus der falschen Richtung!), versprochen.

An dieser Stelle liebe Grüße an Sonja und Göran (Nordborg 37 – Krølle Bølle), die wir neulich in Svendborg kennengelernt haben. Es war nett, mit Euch zu klönen! 😊

Nyborg – wer nicht hin muss, segelt vorbei.

Hier kommt nun endlich mein Nyborg-Bericht. Man kommt ja zu gar nichts, wenn man segelt, und gut funktionierendes WLAN gibt es auch nur in wenigen Häfen. Aber bevor ich völlig ins Hintertreffen gerate…

Mit Ærøskøbing im Heckwasser ging es morgens in Richtung Svendborgsund. Anfangs stand noch eine ordentliche Welle, aber wir konnten unseren Halbwindkurs gut halten. Während der Fahrt durch den Sund lief  der Motor, weil das Fahrwasser nicht viel Platz zum Manövrieren lässt und man (gefühlt) ständig von Fähren umgeben ist, mit denen mich sowas wie Hassliebe verbindet. Wenn ich selbst Passagier bin, finde ich sie super, aber wenn wir segeln, kann ich sie nicht leiden. Sie sind so riesig groß, immer schneller als man denkt und es interessiert auch niemanden auf der Brücke, ob der kleine Segler da unten im Fahrwasser gerade Schweißperlen auf der Stirn hat, weil er nicht schnell genug aus dem Weg kommen kann.

Als wir den Sund hinter uns gelassen hatten, wurde das Vorsegel wieder gesetzt. Bei frischem Westwind mit bis zu 15 s/m und herrlichem Sonnenschein ging es anschließend die Ostküste von Fünen entlang. Stressfreies Segeln. Nach 6 1/2 Stunden und 45 Meilen hatten wir Nyborg endlich erreicht. Bevor 1998 die Storebælt-Brücke  eröffnet wurde, hatte die Stadt Nyborg mit ihrem Fährhafen eine große Bedeutung. Damals gab es die Fährverbindung Nyborg-Korsør, lebenswichtig für den Autoverkehr zwischen Fünen und Seeland.

Für uns gab es nun zwei Möglichkeiten: Entweder auf der nordöstlichen Seite im alten Fährhafen im Windschatten von modernen, mehrstöckigen Häusern anlegen, oder bis zum Ende des Hafenbeckens durchfahren. Dort gibt es einen Steg, an dem längsseits angelegt werden kann. Eine vielbefahrene Straße ist allerdings ganz in der Nähe (ruhige Nächte gehen irgendwie anders). Kurz zusammengefasst: wir sind zwar kurz mal reingefahren und haben die Lage gepeilt, aber der Fährhafen konnte uns nicht so recht überzeugen.

Die Marina auf der westlichen Seite gefiel uns besser, und es war kein Problem, eine Box zu finden. Die Crew einer deutschen Yacht nahm unsere Vorleinen an, und ruckzuck waren wir am Steg fest. Der Yachthafen bietet ca. 500 Plätze und hat eigentlich alles, was das Seglerherz begehrt. Die Duschen und WCs sind zwar schon etwas in die Jahre gekommen, aber es gibt Grillplätze, Waschmaschinen und Trockner und sogar einen Marine-Shop. Supermärkte wie Kvickly und Netto sind in ein paar Minuten zu Fuß zu erreichen.

Nachdem wir klar Schiff gemacht hatten, wurde an Bord der Ruf nach Pizza laut. Nach so einem langen Törn bleibt die Kombüse natürlich kalt.  Auf der Suche nach einem italienischen Restaurant gondelten wir kurze Zeit später durch Nyborgs Straßen, aber schnell kamen wir zu der Erkenntnis, dass die Suche sich schwierig gestaltet. Die Brasserie an der Mole hatte nur ein mehrgängiges Menü auf der Karte. Im ehemaligen Fährhafen gibt es ein Schnellrestaurant (Burger, Softeis und Hotdogs), aber so verzweifelt waren wir dann auch wieder nicht. Nach einer kleinen Ewigkeit stießen wir auf ein Restaurant namens „Caramba“ in der Nähe des Nyborg Slot. Inzwischen war der Hunger so groß, dass uns alles egal war. Und weil im Restaurant Temperaturen wie in einer finnischen Sauna herrschten, setzten wir uns trotz des grauen Himmels einfach nach draußen. Wir mussten zwar lange darauf warten, aber das Essen war warm und machte satt. Kulinarisch war allerdings noch reichlich Luft nach oben.

Am nächsten Tag stand ein Besuch des Nyborg Schloss auf unserer To-Do-Liste. Mehrere Flügel des Schlosses wurden im Laufe der Jahrhunderte leider abgerissen; heute stehen nur noch der Westflügel und der Turm auf der Ostseite. Mit 80 DKK lag der Eintrittspreis einigermaßen hoch, aber wenn man schon mal in Nyborg ist, will man ja auch kein Kulturbanause sein und alles mitnehmen.

Weil die skandinavischen Wetterseiten DMI und YR.NO für den späten Abend Gewitter angekündigt hatten, haben wir das Schiff verlassen und  – wie schon letztes Jahr von Fåborg aus – einen netten Trip nach Odense gemacht. Mit dem Zug ging das flott, wir waren in zwanzig Minuten da, und das Kino liegt direkt am Bahnhof. Der Film „Virgin Mountain“ war zwar speziell, aber absolut sehenswert. Bevor der Zug zurück nach Nyborg abfuhr, konnten wir in einer Bar noch die letzten Minuten der Verlängerung des EM-Finales mitverfolgen und uns mit Portugal über den Titelgewinn freuen.

Am Abend dann des Skippers unvermeidlicher Blick auf die Wettervorhersage für den nächsten Tag. Ups, das sah nicht besonders gut aus, viel Wind und Regen wurden angekündigt. Aber das war uns egal – aus unerklärlichen Gründen fühlten wir uns beide nicht so richtig wohl in Nyborg, und wir wollten gern weiter. Am nächsten Morgen nahmen wir Kurs auf Kerteminde.

 

 

Kam ein Liebster angesegelt…

Attachment-1Hurra, Ulrike von wattundmeer hat unseren elbkind-Blog für den Liebster Award nominiert! Liebe Ulrike, vielen Dank dafür, ich fühle mich wirklich geehrt.

Der Liebster Award ist eine Blog-Serie, bei der sich Blogger Fragen stellen und sich über diesen Weg miteinander vernetzen. So haben Leser die Möglichkeit, andere Blogs kennenzulernen. Eine Nominierung stellt also eine Empfehlung dar, sich diesen Blog einmal näher anzuschauen.

Für mich ist es das erste Mal, dass ich mitmache. Als ich im Frühjahr 2015 mit dem Bloggen – in erster Linie für die Familie und unsere Freunde – anfing, habe ich mir gar nicht träumen lassen, dass ich mal für einen Award nominiert werde.

Für Award-Neulinge kommen hier noch mal kurz die Regeln:

  • Danke der Person, die dich für den Liebster Award nominiert hat und verlinke den Blog in deinem Artikel.
  • Beantworte die 11 Fragen, die dir der Blogger, der dich nominiert hat, stellt.
  • Nominiere bis zu 11 weitere Blogger für den Liebster Award.
  • Stelle eine neue Liste mit 11 Fragen für deine nominierten Blogger zusammen.
  • Schreibe diese Regeln in deinen Liebster Award Blog-Artikel.
  • Verlinke deine nominierten Blogs über den Blog-Artikel.
  • Informiere deine nominierten Blogger über den Blog-Artikel.

Hier kommen meine Antworten auf Ulrikes Fragen:

Wie sieht für dich ein perfekter Urlaubstag aus?

Ausschlafen gehört auf jeden Fall dazu, ein ausgiebiges, gemütliches Frühstück in schöner Umgebung und natürlich möglichst Sonnenschein. Zeitdruck und feste Termine mag ich gar nicht, ich lasse mich lieber treiben, um den Blick für die kleinen Dinge nicht zu verlieren.
Reist Du lieber pauschal oder individual?

Nachdem ich viele Jahre meines Lebens pauschal verreist bin, habe ich die Vorteile von Individualreisen mittlerweile schätzen gelernt.
Was war Dein bisher schönstes Urlaubsziel?

Das ist eine schwierige Frage, aber wenn mich unbedingt entscheiden soll, würde ich sagen: Südafrika!
Und wo würdest Du nie wieder hinreisen wollen?

Nach Albufeira an der portugiesischen Algarve. Als Kind habe ich dort schöne Ferien mit der Familie verbracht. Als ich als junge Frau zurück gekommen bin, hatte sich das einst hübsche Städtchen völlig verändert. Das ursprüngliche Flair und die schöne Atmosphäre hatten gegen den Tourismus verloren.
Was fällt dir als Erstes ein, wenn du das Wort “Nordsee” hörst?

Dass das Wasser immer gerade weg war, wenn ich kam!

Meer oder Berge?

Für mich die falsche Frage. Meer natürlich!

Was macht für Dich die Faszination des Meeres aus?

Seine wunderschönen unterschiedlichen Farben. Und seine Unberechenbarkeit. Wer als Segler keinen Respekt vor dem Meer hat, sollte sich lieber ein neues Hobby suchen.
Du wirst gefragt, für einen Gast einen Urlaubstag in Deiner Region/Stadt zu gestalten. Wie würde so ein Tag aussehen?

Da wir auf der Stadtgrenze zu Hamburg wohnen, würde auf jeden Fall eine Hafenrundfahrt dazugehören. Ein Fischbrötchen an den Landungsbrücken. Der Michel. Die Speicherstadt. Und zum Abschluss des Tages ein Abendessen im Restaurant „Engel“ auf dem Fähranleger Teufelsbrück.

Was steht auf Deiner „da möchte ich unbedingt noch mal Urlaub machen“-Liste auf Platz 1 bis 3?

  • auf eigenem Kiel in die norwegischen Fjorde
  • Italien. Ich war tatsächlich nur mal einen einzigen Tag in Venedig. Das muss sich dringend ändern!
  • Australien, besonders reizt mich Sidney

Was hältst Du von All-Inklusive Hotels?

Sie sind ganz sicher eine bequeme Lösung für Leute, die einfach nur entspannen und sich um nichts kümmern möchten. Schwierig an All-Inclusive-Hotels finde ich, dass die Gastronomie im Umland darunter leidet und viele Urlauber aus ihrer Hotelanlage gar nicht mehr rauskommen. Land und Leute kennenlernen? Fehlanzeige! Da verpasst man so einiges.
Reisen abseits der Touristenströme – hast Du einen Geheimtipp für uns?

Segeln! Natürlich nur außerhalb der Sommerferien…

Meine 11 Fragen:

  1. Was hat Dein Blog mit Dir zu tun?
  2. Wen möchtest Du mit Deinen Beiträgen erreichen?
  3. Wie motivierst Du Dich, wenn Du mal zu faul zum Bloggen bist?
  4. Was sind für Dich die drei wichtigsten Dinge im Leben?
  5. Deine Lieblinge: Lieblingsfilm, Lieblingsmusik, Lieblingsmensch?
  6. Worüber kannst Du lachen?
  7. Was bringt Dich zum Weinen?
  8. Wem bist Du dankbar, und wofür?
  9. In welchem Land der Welt – außer Deutschland – würdest Du gern leben?
  10. Was würdest Du gern können?
  11. Würdest Du einen anderen Beruf ergreifen, wenn Du noch einmal die Wahl hättest? Wenn ja, welchen und warum?

Meine Nominierungen

Mir ist bewusst, dass es Leute gibt, die bei Awards generell nicht teilnehmen oder sogar schon mehrfach nominiert wurden bzw. mitgemacht haben.

So wie Ulrike finde ich: wer nicht neu nominieren möchte, kann auch einfach nur die Fragen beantworten. Die folgenden Menschen und Blogs möchte ich für den Liebster Award nominieren, denn ich finde, dass ihre Blogs wirklich lesens- bzw. hörenswert sind :

DSK – die See kocht  

Fernwehlog  

Der Weg ist das Ziel

Drunken Angel

S.Y. Brynjas Blog – Schlendern unter Segeln

Vanweh

Zeebarsland – Fishing@sea

FundStücke KunstStückeIch würde mich freuen, wenn Ihr mitmacht. Viel Spaß, habt einen schönen Sommer!

Das elbkind zeigt Flagge – auf königliche Art! 

Er würde es natürlich niemals zugeben, aber ich bin mir sicher, dass für Thue gerade ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen ist. 😉

Wir segeln nämlich neuerdings mit dem Clubstander des KDY, dem „Kongelig Dansk Yachtclub“. Mehr geht nicht für meinen Skipper, der als schon junger Mann mit Gewehr und Bärenfellmütze vor Schloss Amalienborg gestanden und Königin Margrete und ihre Familie bewacht hat! 💂🏻🇩🇰


Leider  wird man im Segelverein von Dyvig nämlich nur als Mitglied aufgenommen, wenn man auch in der Gemeinde wohnt. Was auf uns ja bekanntlich nicht zutrifft. Nach 5 Jahren haben wir die Hoffnung aufgegeben, dass diese Regelung irgendwann abgeschafft wird. Und haben nach Alternativen gesucht.

Im KDY wird man nur als Mitglied aufgenommen, wenn zwei andere Clubmitglieder bereit sind, als Bürgen aufzutreten. Man muss also zwei Dumme finden. 😉 Und solche Leute kennt man natürlich, wenn man früher mal in der Garde war. Glück gehabt! 😄👍

Ab sofort sind wir also richtig vornehm unterwegs. 😉 Die „Jungfernfahrt“ unter neuer KDY-Flagge hat übrigens gestern stattgefunden: bei schönem Segelwind und -wetter ging’s gemeinsam mit Anne-Cathrine einmal rund um Barsø. Schön war’s!

Unterwegs mit Co-Skipperin Anne-Cathrine

Statt Demo am 1. Mai…

…lieber Frühstück im Cockpit! Warm eingepackt, bei 5 (in Worten: fünf) Grad, blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein. So ging der Tag gestern gleich richtig los. Darauf haben wir uns den ganzen Winter lang gefreut. ☀️

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Um die Mittagszeit sind wir bei leichter Brise zu einem dreistündigen Minitörn ausgelaufen und haben gleich mal gecheckt, ob an Bord auch alles vernünftig funktioniert. (hat da etwa gerade jemand AIS gesagt? 😈) Bei der Ausfahrt aus dem Dyvig Fjord ist uns sogar der erste Schweinswal der Saison begegnet.😊 Was für eine himmlische Ruhe, nur das leise Plätschern des Wassers am Bug war zu hören. Zwischenzeitlich war es so still an Bord, dass wir sogar den Kuckuck an Land rufen hören konnten. Kennt Ihr eigentlich den Aberglauben, der besagt, dass man, wenn man im Frühling den Kuckuck das erste Mal rufen hört, Geld in der Tasche haben sollte? Es heißt, dann müsse man sich das ganze Jahr über keine Geldsorgen machen. Ich hatte leider gerade keins dabei. Aber zum Glück bin ich auch nicht besonders abergläubisch. 😉

Ein Tag wie aus dem Bilderbuch, und abends wartete noch ein weiteres Highlight auf uns. Zwei Schiffe aus Brunsbüttel, die „Godewind“ und die „My Way“ hatten in unserer direkten Nachbarschaft auf den Gästeplätzen der Brücke 4 festgemacht. Die netten Crews – ausschließlich Herren – haben wir dann beim Abendessen auf dem Grillplatz kennengelernt, sie waren ausgesprochen gut gelaunt und unterwegs auf einem zehntägigen Vatertagstörn durch das dänische Inselmeer.

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Bei Carlsberg und Dithmarscher „Beugelbuddelbeer“ kamen wir ins Klönen, und der nette Abend wurde musikalisch an Bord der „My Way“ fortgesetzt. Wer Lust hat, kann hier mal reinhören, Dass Gerd und Dirk früher mal Mitglieder eines Shanty-Chors waren, lässt sich wirklich nicht verleugnen. Man beachte besonders das virtuose Löffelspiel!

Der Abend mit den Jungs aus Brunsbüttel hat uns viel Spaß gemacht, und wenn der Wind sie auch im kommenden Jahr wieder nach Dyvig weht, darf ich vielleicht auch wieder mitsingen, das war einfach klasse. An meiner Textsicherheit muss ich allerdings noch etwas arbeiten, das gebe ich zu!

Was für ein Tag, und ein grandioser Saisonbeginn! Wegen uns kann es gerne so weitergehen. Heute sind wir schnell nachhause geflitzt, um noch ein paar Dinge zu organisieren, aber in ein paar Tagen geht’s schon wieder zurück an Bord. Die Wettervorhersage sieht vielversprechend aus ☀️ und der erste längere Segeltörn steht bevor. Ich hoffe, es geht wieder mal in nördliche Richtung, vielleicht ja nach Samsø…

Saisonabschluss

Wegen einiger Termine im September fuhren wir nach dem Nordborg-Wochenende erst mal wieder nachhause. Aber die Saison war für uns natürlich längst noch nicht vorbei – Ende September waren wir zurück in Dyvig und verbrachten zehn traumhafte letzte Tage an Bord.  Die Wetterlage war stabil, und weil die Tage schon merklich kürzer wurden, genossen wir jeden Sonnenstrahl. Wir konnten sogar jeden Morgen im Cockpit frühstücken!

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Morgens im Cockpit

Wir hatten keine großen Pläne gemacht und entschlossen uns, ein letztes Mal in diesem Jahr nach Årø zu segeln. Nicht dass Ihr denkt, uns fällt nichts Besseres ein, aber wie so oft passten einfach Wind und Wetter, um dieses Ziel anzusteuern. Dass die Saison fast vorbei war, merkten wir schon im Hafen, denn es war so wenig los, dass wir uns einen Liegeplatz aussuchen konnten. Abends bei Brummers Gård war es sogar schon zu kalt, um draußen zu sitzen – wir haben in der Gaststube gesessen und gegessen. Auch hier ging die Saison aufs Ende zu, der Laden war bis zum letzten Platz besetzt und platzte beinahe aus allen Nähten. Neben uns saß eine dänische Geburtsgesellschaft, die – wie in Dänemark beim Feiern so üblich – ein Lied nach dem anderen anstimmte. Zu schön!

Am nächsten Tag sind wir unter Genakker und ohne Großsegel  wieder zurück nach Dyvig gerauscht, denn der Wind kam direkt von hinten. Zum ersten Mal unter allerbesten Bedingungen, das war ein Riesenspaß!

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Zum letzten Mal Segeln unter Genakker..

 

Mein Geburtstag, den ich dieses Jahr zur Abwechslung mal an Bord verbracht habe, war etwas ganz Besonderes. Unser Bootsbauer Holger Jensen besuchte uns nämlich mit einem netten Ehepaar aus der Schweiz an Bord. Katrin und Thomas interessierten sich für eine NB 40 und wollten sich unser Schiff gerne mal genauer ansehen. Nach einer ausführlichen Besichtigung kamen wir schnell ins Klönen, und spontan luden wir die Beiden ein, uns am Nachmittag auf unserem Segeltörn nach Apenrade (dän.: Åbenrå) zu begleiten.

Gesagt, getan! Thomas übernahm von Anfang an das Ruder. Der Wind wehte nur schwach und die Bedingungen waren nicht gerade perfekt für einen Demo-Törn, aber immerhin machten wir 2-3 kn Fahrt bei 1-3 m/s Wind. Am Ende wurde dann doch der Motor gestartet, denn in Apenrade stand Holger ja schon auf dem Steg und wartete auf uns. Er nahm die Leinen an und unsere Mitsegler mit dem Auto wieder mit zurück nach Dyvig. Obwohl dieser Probeschlag wegen des schwächelnden Windes hinter den Erwartungen von Katrin und Thomas zurückgeblieben war, hatten wir den Eindruck, dass das elbkind die beiden am Ende überzeugt hat. Wir vermuten, dass sie inzwischen „in freudiger Erwartung“ sind und hoffen, dass wir sie bald im „Club der 40er“ begrüßen dürfen. 👍🏼😉

Abends waren wir mit Torben und Lene beim Italiener in Apenrade zum Geburtstagsdinner verabredet. Kleiner Tipp: sollte Euch das Schicksal jemals in ein italienisches Restaurant namens „Tony“ in Apenrade  verschlagen, bestellt bitte Pizza. Wagt keine Experimente, es lohnt sich nicht. Die können nur Pizza. Ich spreche aus Erfahrung. 😎🍕. Glücklicherweise schmeckten aber das Bier und der Wein, und gemütlich war der Abend dank netter Gesellschaft trotzdem.

Zum Saisonabschluss stand auch ein kleiner Ausflug zur Ankerboje im Sønderborg Fjord auf meiner Wunschliste. Ich wollte die Boje nämlich gerne mal selbst ansteuern, während Thue mit dem Haken nach dem Ring angelt. Und das hat auch gut geklappt! Bei schönstem Sonnenschein lagen wir faul im Cockpit, tranken Kaffee und beobachteten die Segelschiffe, die an uns vorbeizogen. Nur schweren Herzens konnten wir uns ein paar Stunden später wieder losreißen.

Anfang Oktober schien nicht nur die Sonne, der Wind wehte meistens auch nur schwach bis mäßig. Endlich konnte ich mal ohne viel Publikum (das Stichwort heißt Hafenkino 😜) und ganz in Ruhe üben, was ich im April beim Frauen-Skippertraining gelernt hatte: das An- und Ablegen. Nach wie vor klopfte mir das Herz bis zum Hals, wenn ich am Steuer stand, und von Routine konnte keine Rede sein. Das sollte sich ändern. Ein paarmal hat auch alles gut geklappt, aber ausgerechnet das letzte Anlegemanöver ging  voll in die Hose… Was soll’s. Nächstes Jahr wird einfach weitergeübt, es kann nur besser werden!

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Leider war beim Anlegen der Flaggenstock im Weg… 😬

Langsam fingen wir an, das elbkind fürs Winterlager vorzubereiten. Es wurde ausgemistet, aus- und aufgeräumt, gesaugt, gewischt, poliert und geschrubbt.

Die Stimmung an Bord wurde plötzlich wehmütig. Nur noch ein paar Tage, und alles sollte vorbei sein?  Über vielen Situationen stand nun die Überschrift „zum letzten Mal in diesem Jahr..“, das fühlte sich ganz eigenartig an und gefiel uns irgendwie gar nicht…

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Die letzten schönen Sonnenuntergänge im Hafen…

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Zum letzten Mal den Grill anschmeißen…

Und dann kam der letzte Arbeitstag unseres Hafenmeisters Christian. Viele Jahre lang konnten wir uns immer auf ihn verlassen und haben viele lustige und feucht-fröhliche Stunden mit ihm verlebt. Nun mussten wir uns tatsächlich von ihm verabschieden, am Ende kullerten sogar ein paar Tränen. Auch das noch!

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Abschied von „Kedde“

Am letzten Wochenende waren wir noch einmal mit Christiane und Hendrik verabredet, denn auch die „Molch“ sollte ein paar Tage später gekrant und ins Winterlager nach Nordborg gebracht werden. Gemeinsam wurde abgeriggt, und weil für die nächsten Tage Regen angekündigt war, wurden beide Großsegel zum Schutz vor Nässe vorübergehend in Planen eingepackt.

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Molch und elbkind werden winterklar gemacht

Nach getaner Arbeit gab’s dann abends einen Sundowner vor dem Dyvig Badehotel, und anschließend ein gemütliches Abendessen zu viert in der „Skipperstuen“ -auch zum letzten Mal in dieser Saison! 😢

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Zum letzten Mal draußen sitzen und den schönen Blick über die Dyvig Bucht genießen…

Am nächsten Morgen frühstückten wir gemeinsam unter Deck auf der Molch. Und dann – war sie tatsächlich vorbei, unsere Segelsaison 2015.

Und hier mein Resümee:

Die Wetterstation im dänischen Blåvand hat im Mai 21 Tage mit Starkwind (und mehr!) gemessen; im Juni 16 Tage. Wir waren in diesem Sommer viel zu oft eingeweht und hatten entweder viel zu viel Wind oder viel zu wenig. ⛵️💨

In den vergangenen Monaten haben wir viele nette Menschen kennengelernt, und ich finde es super, dass Thue die Leute immer so gnadenlos anschnackt, obwohl mir das manchmal etwas peinlich ist.. 😄👍🏼

Die Stimmung an Bord war eigentlich immer gut, wir zwei haben uns vertragen und das Bordleben auf so engem Raum ist mir deutlich leichter gefallen als ich dachte (und befürchtet hatte). 👫💝

Am besten hat es uns auf Anholt gefallen, diese Insel ist wirklich außergewöhnlich und die Atmosphäre ganz besonders. 🎏 Wir kommen bestimmt wieder.

Von zu viel Rotwein krieg‘ ich nachts Herzklopfen.. 🍷

Freiheit bedeutet nicht nur, Pläne zu schmieden und sie umzusetzen, sondern auch, sie über den Haufen zu werfen und einfach etwas ganz Anderes zu machen. 🗽

Ich liebe Dänemark! 🇩🇰❤️

 

Segelpromis auf Årø

Es soll ja Leute geben, die möglichst keinen Hafen zweimal ansteuern, wegen der Abwechslung. Auf uns trifft das überhaupt nicht zu, was man am Beispiel Årø deutlich merkt. Ganz im Gegenteil – wir haben diese idyllische kleine Insel mittlerweile so sehr ins Herz geschlossen, dass wir es einfach nicht schaffen, an ihr vorbeizusegeln!

Daher passte es uns auch gut, dass Torben und Lene mit ihrer „Acadia“  auf ihrem Rückweg von Samsø wieder auf Årø gelandet waren und anfragten, ob wir uns nicht Lust hätten, vorbeizukommen. Die beiden waren auf der Insel mit Lene’s Eltern zur Hunde-Übergabe verabredet. Felix hatte nämlich Ferien bei Lene’s Eltern gemacht, während die beiden unterwegs waren. Kennt Ihr Felix eigentlich schon? Falls nicht: das ist er, mein heimlicher Freund. 🐶 😍 Wir zwei können uns richtig gut leiden.

Felix – tiefenentspannt.
Der Himmel war grau, als wir morgens Middelfart achteraus ließen, und auf dem Kleinen Belt waren kaum Schiffe unterwegs. Wir zogen wir die Segel hoch, aber leider schlief der Wind schon nach kurzer Zeit ein. Also wieder runter mit den Segeln, und unter Motor ging’s weiter in östliche Richtung. Unser Ziel war ja zum Glück nicht besonders weit entfernt, und nach rund 20 Meilen und nur 3 1/2 Stunden Fahrt machten wir auf Årø fest. Inzwischen schien die Sonne!

Zuerst wurde natürlich ausgiebig mit der Acadia-Crew geklönt, denn schließlich mussten wir uns erst mal erzählen, was in der Zwischenzeit alles passiert war, in welchen Häfen wir gelandet waren, wie es mit der Segelei geklappt hat usw. usw. Nordborg-Skipper tauschen sich übrigens gern zum Thema erreichte Spitzengeschwindigkeiten aus und versuchen, sich dabei gegenseitig zu übertreffen. Natürlich würden sie das nie zugeben („nächstes Mal sagst Du zuerst!“). Und Schummeln geht auch nur dann, wenn wir sicher sein können, dass unser AIS gerade mal wieder nicht funktioniert. Naja, von uns gab es zu diesem Thema  sowieso nicht viel zu berichten, denn in letzter Zeit wehte da, wo wir uns gerade herumgetrieben haben, ja nur ein (f)laues Lüftchen. Mit richtig sportlichem Segeln hatte das wenig zu tun.

Klönschnack bei Sonnenschein im Hafen von Årø
Abends landeten wir natürlich – wie immer! – beim Brummers Gård. Hofhund Tesso und Felix beschnüffelten sich erst vorsichtig und begrüßten sich dann freundlich. Zum Glück hatten wir noch immer Sonnenschein, so dass wir im Hof sitzen und essen konnten.

Sommerferie 2015 040
Wieder mal bei Brummers Gård
Am nächsten Tag sollte es dann wieder nach Dyvig gehen. Wir wollten es gemütlich angehen und erst gegen Mittag aufbrechen. Eile mit Weile, schließlich war uns der Hafenplatz in Dyvig sicher! Thue nutzte die Zeit bis zum Ablegen mit einer kleinen Spazierrunde durch den Hafen. Die macht er übrigens immer dann besonders gern, wenn der Frühstücks-Abwasch ansteht. So ein Fuchs! Aber durchschaut habe ich ihn trotzdem. 😜

Ihr wisst ja: Thue kennt überall in Dänemark Leute, meistens von früher. Auf Årø kennt er Harald, Spitzname Halle. Er ist Matrose auf der Fähre, die im Halbstundentakt von Årø nach Årøsund und zurück fährt. Außerdem ist er erster Vorsitzender der Årø Fiskeriforening und einer von sechs Skippern, die für den Verein Årø Rescue im Einsatz sind. Falls sie in Seenot geraten oder Schlepphilfe benötigen sollten, erhalten Mitglieder des DSRS für einen geringen Jahresbeitrag Hilfe und  Unterstützung auf dem Wasser. Eine sinnvolle Sache. Jedenfalls ist Halle immer für einen Klönschnack gut, und Thue zog los, um nach ihm Ausschau zu halten.

Nach einer Weile kam er zurück und hatte was zu erzählen: Er hatte zwar nicht Halle, aber stattdessen Weltumsegler, Segelikone und Buchautor Wilfried Erdmann (https://de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_Erdmann), der mit Ehefrau Astrid und seinem Aluminiumschiff „Kathena NUI“ in Richtung Norden unterwegs war, getroffen, ihn angeschnackt und ein bisschen mit ihm geklönt. Der war überrascht und sichtlich angetan, dass Thue (als Däne) wusste, wer er ist und sogar einige seiner Bücher gelesen hatte. Und natürlich musste Thue ihm auch erklären, warum unser Schiff Elbkind heißt und unter dänischer Flagge segelt. Aber das kennen wir ja schon. 😉

Die Kathena Nui läuft aus
Die Kathena Nui verlässt Årø in Richtung Norden
Dann machten wir uns auf nach Dyvig. Acadia und Elbkind liefen gemeinsam aus, und es herrschte beinahe Windstille. Irgendwie waren wir in dieser Saison noch gar nicht dazu gekommen, unter Gennaker zu segeln, aber nun sollte es endlich losgehen. Ein mühsames Unterfangen, denn unsere Windanzeige zeigte zwischendurch sogar eine glatte NULL an! Trotzdem hatten wir Spaß und versuchten eine ganze Zeit lang, wenigstens ein kleines bisschen Fahrt ins Schiff zu bekommen. Nach zwei Stunden Gedümpel mussten wir dann aber doch einsehen, dass es wahrscheinlich bis zum nächsten Morgen dauern würde, bis wir Dyvig erreichen, wenn wir den Volvo nicht endlich anschmeißen. Okay, überredet… 😬

Endlich mal unter Gennakker, aber meistens ohne Wind
Endlich mal unter Gennakker, aber die meiste Zeit ohne Wind
Am frühen Nachmittag erreichten wir Dyvig fast zeitgleich mit der Acadia. Torben und Lene hatten unterwegs auch rumgetrödelt und das schöne Wetter und die ruhige See genossen. Abends wurde natürlich der Grill angezündet, bei DEM Wetter! Also ich finde, das Leben ist schön. Und meinen Job habe ich in den letzten Monaten noch nicht eine Sekunde vermisst. 😉

Natürlich ist unser Törn schon einige Wochen her, aber ich habe mir fest vorgenommen, unser Segeltagebuch 2015 zuende zu schreiben. Es kommt also an dieser Stelle demnächst noch ein bisschen was. Vielleicht ist es ja sogar ganz nett für Euch, im Herbst noch ein paar sommerliche Blogs zu lesen? ☀️

Kappeln – das Elbkind auf dem „Präsentierteller“, unverhoffte Begegnungen und schöne Spaziergänge

Einen Wecker haben wir nicht gebraucht am vorletzten Sonntag in Sønderborg. Zack! Schon um halb sieben ging’s freiwillig raus aus der Koje und rein in die Segelklamotten. Die Zeit war reif – wir freuten uns richtig auf Kappeln, denn eigentlich hatten wir uns für unsere zweite Segelrunde vorgenommen, endlich auch mal die deutsche Ostseeküste ein bisschen zu erkunden. Kappeln war noch unbekanntes Terrain für uns, denn bisher sind wir mit dem Elbkind nur einmal in Flensburg gewesen. Das musste sich ändern.

Der Wind war über Nacht abgeflaut und inzwischen so schwach, dass wir unter Segeln kaum Fahrt machten, um Kappeln noch so rechtzeitig zu erreichen, dass wir eine Chance auf einen Platz im Gästehafen hatten. Wieder einmal bestätigte sich unsere Theorie: der Wind ist immer dann da, wenn man ihn NICHT braucht. Und umgekehrt. Aber zum Glück hat das Elbkind ja auch einen Motor.

Unsere Route von Sønderborg nach Kappeln
Unsere Route von Sønderborg nach Kappeln

Fast unbeschreiblich, was für eine wunderbare Stimmung wir erlebt haben, als wir in die Schlei liefen! Ganze Heerscharen von Schiffen kamen uns entgegen – die Ferien in Schleswig-Holstein hatten nämlich gerade begonnen, und unzählige Crews und viele Familien waren nun auf dem Weg in den Segelurlaub. So viele glückliche Menschen auf einmal habe ich wirklich nur selten gesehen. Es wurde fröhlich von Schiff zu Schiff gewinkt (das ist nämlich  nicht nur unter Motorradfahrern, sondern auch unter Seglern üblich – warum Windsurfer nie zurück winken, ist mir irgendwie schleierhaft 😜) und angesichts der zahlreichen auslaufenden Schiffe konnten wir uns inzwischen gute Chancen auf einen freien Hafenplatz ausrechnen.

Auf geht's in die Schlei!
Auf geht’s in die Schlei!

Vorbei ging’s an der Giftbude in Schleimünde und dem Yachthafen Maasholm ins Schlei-Fahrwasser. Kurz vor Kappeln begegnete uns der Traditionssegler „Amazone“, auf dem wir im September 2007 gemeinsam mit Freunden ein schönes Segelwochenende verbracht haben (damals, als wir noch von einem eigenen Schiff träumten!). Sönke, den Skipper, haben wir später auch im Museumshafen Oevelgönne in Hamburg und in Dyvig getroffen. Er erkannte uns sofort und winkte uns freudig zu. Ein überraschendes Wiedersehen!

Amazone voraus!
Amazone voraus!

Auf der Steuerbordseite tauchte schon bald die Bootswerft von Henningsen & Steckmest auf, anschließend die Ancker Marina und der Fischereihafen, und dann hatten wir auch schon den Gästehafen erreicht. Und es gab tatsächlich noch freie Plätze! Wir legten neben einem alten, dickbäuchigen Motorsegler an, dessen Crew – inklusive Bordhund, einem Zwergschnauzer – uns  freundlich begrüßte und unsere Vorleinen annahm. Die Klampen waren noch nicht belegt, da musste ich dem Skipper auch schon erklären, warum denn unser Schiff „elbkind“ heißt und wir unter dänischer Flagge segeln?! Was das denn wohl für ein Durcheinander sei? Brav wie ich bin, habe ich ihm natürlich sofort Rede und Antwort gestanden: dass ich als waschechte „Hamburger Deern“ einen Dänen geheiratet habe. Ach so! Das leuchtete ihm schnell ein, und er schmunzelte zufrieden.

OK, angekommen – also flott klar Schiff machen und erst mal kurz orientieren. Das Elbkind lag nun direkt an der Hafenmole mitten in der Stadt, quasi mit dem Bug an der „Flaniermeile“ von Kappeln, direkt gegenüber dem Pierspeicher und mit dem Heck fast im Schlei-Fahrwasser. Nur ein paar hundert Meter von der Lindaunis-Brücke entfernt, die immer um Viertel vor Voll für den Schiffsverkehr öffnet. Das war für mich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, denn ich hab’s eigentlich gern etwas ruhiger. Thue dagegen fühlte sich gleich wie ein Fisch im Wasser, denn nun wurden die zahlreichen bunten Hafenmarken an unserem Bugkorb von Spaziergängern und Nachbarliegern bestaunt, und das gab natürlich viel Gesprächsstoff…

Anschließend wollten wir zu Fuß ein bisschen die Gegend erkunden. Der Himmel war inzwischen leider grau und wir mussten auch nicht lange warten, bis es wie aus Eimern zu regnen anfing – ausgerechnet, als wir in einem Café saßen und die 4 (in Worten: vier) Regenschirme, die wir an Bord haben, natürlich genau dort lagen. Murphy’s Law! Zum Glück war der Weg zurück zum Schiff aber nicht besonders weit, und wir sind ja auch nicht aus Zucker.

Nach dem Frühstück im Restaurant Pierspeicher am nächsten Morgen ging’s zu Fuß auf die andere Seite der Lindaunis-Brücke.

Mein neuer Freund sitzt auf der Treppe an der Lindaus-Brücke. Ein ganz harter Typ, aber pflegeleicht: er redet nämlich NIE gegenan!
Mein neuer Freund sitzt auf der Treppe an der Lindaunis-Brücke. Ein ganz harter Typ, aber herrlich pflegeleicht: er redet nämlich NIE gegenan!

Dort im Hafen entdeckten wir Bente, das neue, imposante Projekt-Segelboot von Digger (eigentlich heißt er ja Stephan). Ihn und seine süße Parson Jack Russell Hündin Polly haben wir vor einiger Zeit auf der Hanseboot in Hamburg kennengelernt, als er sein Buch vorstellte. -> http://www.diggerhamburg.com. Nach einem kleinen Klönschnack mit Stephan (Polly war leider müde und pennte unter Deck) zogen wir weiter in den schönen Museumshafen von Kappeln.

Das ist Polly. Ist sie nicht goldig?
Das ist Polly. Ist sie nicht goldig?

Hier herrscht eine ganz besondere, ruhige und friedliche Atmosphäre, und es gibt natürlich jede Menge schöne alte Schiffe zu begucken. Ein echter Augenschmaus!

Im Museumshafen von Kappeln
Im Museumshafen von Kappeln

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Und weil ich finde, dass es gelegentlich auch mal etwas Anderes geben muss als immer nur Schiffe, haben wir anschließend die alte Holländer-Mühle „Amanda“ besichtigt, die 1888 erbaut wurde und noch bis 1964 in Betrieb war. Heute kann man hier standesamtlich heiraten, die Mühle kostenlos (!) besichtigen und sich neben einer Pappmaché-Figur des aktuellen „Landarzt“-Darstellers, Wayne Carpendale, fotografieren lassen. Wer’s mag…

Die alte Holländermühle
Die alte Holländermühle „Amanda“

Nachmittags lief uns überraschend Roland über den Weg, seit kurzer Zeit ebenfalls stolzer Besitzer einer Nordborg 40. Er war allein mit dem Schiff unterwegs, und wir verabredeten uns spontan zum Abendessen beim Italiener an der Mole. Es gab Pizza, Pasta und eeeendlose technische Gespräche über das Segeln im Allgemeinen, insbesondere das Segeln einer Nordborg 40, das optimale Segelmaterial und so weiter… Ich will es mal zusammenfassen: der Abend war nett, aber ich hätte mich gefreut, wenn auch Tina, Roland’s bessere Hälfte, mit dabeigewesen wäre – nur so als Ausgleich, wegen der Frauenthemen. Ihr wisst schon. 😉

An unserem letzten Tag in Kappeln frischte der Wind so sehr auf, dass wir uns entschieden, lieber zu Fuß nach Arnis zu gehen, statt uns auf die Bordfahrräder zu schwingen. Wenn ich nämlich etwas überhaupt nicht mag, ist es Gegenwind beim Radfahren!

Übrigens – für alle, die es noch nicht wussten: Arnis, auch „die Perle an der Schlei“ genannt, ist die kleinste Stadt Deutschlands! (www.arnis.de) Unser Spazierweg führte uns zuerst entlang der Schlei und später über kleine Rad- und Wanderwege, teils auch asphaltierte, kaum befahrene Straßen bis zum hübschen Yachthafen von Arnis. Nach einer kleinen Runde durch den Hafen ging es weiter am Noor entlang Richtung Stadtmitte. Wie idyllisch und malerisch es hier war! Das Zentrum bildet die Lange Straße mit hübschen Fischerhäusern, gesäumt von Kopflinden.

Das ist sie, die Lange Straße in Arnis
Die Lange Straße in Arnis

 

Hübsche Haustüren in der Langen Straße
Wunderhübsche Haustüren überall..

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Durstig wie wir waren, kehrten wir im Fährhaus ein und zischten erst mal ein Alsterwasser. Ganz in der Nähe, direkt am Fähranleger, haben wir später ein kleines Café entdeckt, das hier nicht unerwähnt bleiben darf. Es ist nämlich nur nach Lust und Laune (und wahrscheinlich auch nur bei gutem Wetter) geöffnet, die Gäste werden von einem mobilen Verkaufsstand aus bewirtet und es gibt nur wenige Sitzgelegenheiten, die fast improvisiert wirken. Hat man erst mal Platz genommen, will man am liebsten nie wieder aufstehen, denn der wunderschöne Blick auf die Landschaft, die Schlei, die kleine Fähre und einen klitzekleinen Hafen hat eine Wirkung wie Pattex. Und der Milchkaffee war auch lecker.

Milchkaffee mit Schleiblick - bei Sonnenschein. Mehr geht nicht!
Milchkaffee mit Schleiblick – bei Sonnenschein. Mehr geht nicht!

Fahrt also unbedingt mal nach Arnis, wenn die Sonne scheint, und nehmt vielleicht auch Eure Fahrräder mit. Es lohnt sich!

Abends landeten wir mit etwas Glück (wir hatten nicht reserviert und erwischten den letzten freien Tisch) im Restaurant Stark, wieder direkt an der Hafenmole von Kappeln. Hier gab es keine Speisekarte – alle Gäste bekommen Salat und Antipasti als Vorspeise. Anschließend wird man vom Kellner in die Küche geführt und bespricht mit dem Koch, was man essen möchte. Angeblich gibt es hier den frischesten Fisch in ganz Kappeln – am selben Tag gefangen. Und der gegrillte Fisch, den wir ausgesucht haben, war wirklich gut – vom Weißwein ganz zu schweigen. Die Preise fanden wir moderat. Es blieb übrigens bis zum Schluss spannend, weil einem niemand sagt (und man natürlich auch nicht fragen will) was der Spaß denn eigentlich kostet. Nennt man sowas eigentlich Erlebnis-Gastronomie, wenn diese Überraschung erst zum Schluss kommt?

Im Restaurant
Im Restaurant „Carl“ in Kappeln

Zurück an Bord kamen wir (also eigentlich mal wieder Thue) mit unseren Stegnachbarn ins Klönen, und in Nullkommanix hatten wir Gäste an Bord. Wir lernten Pia und Carl kennen, ein sympathisches, dänisches Paar aus Humlebæk auf Sjælland, und der Abend klang mit Rotwein, Bier und interessanten Gesprächen im Cockpit aus.

Wie schön, dass 6 Jahre Dänischkurs bei der Volkshochschule Norderstedt und das Training an Sommerabenden mit dänischen Seglern in Dyvig  mich inzwischen in die Lage versetzen, einem Gespräch unter Dänen zumindest in groben Zügen zu folgen. Und wenn man zwischendurch mal den Faden verliert: immer schön lächeln und nicken! 😎

Pia und Carl
Pia und Carl

Am nächsten Morgen wurden schon früh die Leinen losgeworfen. Pia und Carl schliefen noch, als wir kurz vor halb acht ausliefen – auf ging’s nach Ærø! Unser Ziel war Marstal, denn plötzlich kam irgendwie wieder Sehnsucht nach Dänemark bei uns auf, und sogar die Wind- und Wettervorhersage stimmte ausnahmsweise mal…

Ebeltoft, Middelfart und Dyvig – home, sweet home!

Am Dienstag war es endlich soweit: der Wind war etwas abgeflaut, und wir konnten von Grenå aus Kurs auf Ebeltoft nehmen. An der Dieselstation der Grenå Marina wurde schnell noch mal vollgetankt (man weiß ja nie!), und los ging die wilde Fahrt in südliche Richtung. Vor- und Großsegel wurden hochgezogen. „Wilde Fahrt“ war wirklich der richtige Ausdruck, denn der Wind machte, was er wollte. Zwischen West und Süd-Süd-West drehte er lustig hin und her, und Thue hatte seine liebe Not mit dem Segeltrimm. Irgendwann reichte es dann, und der Skipper gab leicht entnervt den Befehl zum Einholen der Segel. Das machte nun wirklich keinen Spaß…

Die Ansteuerung von Ebeltoft war etwas kniffelig, denn in der Ebeltoft Vig gibt es einige Untiefen, die leider – aus welchen Gründen auch immer – weder betonnt noch irgendwie anders gekennzeichnet sind. Wir durchforsteten alle an Bord verfügbaren Hafenführer und Törn-Guides, um uns schlau zu machen, bis mir irgendwann die Idee kam, einfach mal die Homepage des Ebeltoft Skudehavn anzuklicken – Internetzugang habe ich ja quasi immer, Iphone und Auslands-Datenpaket von 1&1 sei dank. Jedenfalls gab es eine prima Anleitung für die Einfahrt in die Marina, nach der wir uns problemlos richten konnten.

Den Ansteuerungskurs von 104° hatten wir schon auf dem Kompass, als wir plötzlich über Funk von Lyngby Radio gerufen wurden. „Elbkind, Elbkind – Lyngby Radio kalder!“ Huch – was war denn nun los? Waren tatsächlich wir gemeint? Hektisch drückte ich Thue die Handfunke in die Hand – in Krisensituationen unterhalte ich mich nämlich lieber in meiner Muttersprache, und nicht auf dänisch oder englisch, Funkzertifikat hin oder her 😉 Im Gespräch stellte sich heraus, dass in unserer Nähe angeblich ein Segelschiff auf Grund gelaufen war und Hilfe benötigte. Wir wurden nun von Lyngby Radio um Unterstützung gebeten, denn wir waren nicht weit von der Unglücksstelle entfernt. Konzentriert suchte ich die Umgebung mit dem Fernglas ab, aber leider ohne Erfolg – es war kein Schiff auszumachen, das sich in einer Notlage befand. Thue hinterließ vorsichtshalber seine Handynummer bei Lyngby Radio, damit sich das Rescue Center ggfs. noch einmal bei uns melden konnte, aber gehört haben wir nichts mehr.

Wir erreichten die schöne Marina „Skudehavn“, die uns Hein Mück unterwegs noch per What’s App an’s Herz gelegt hatte, am späten Nachmittag. Zur Abwechslung stand mal eine ältere Dame auf dem Steg, die unsere Vorderleinen annahm.

Grenå-Ebeltoft (mit kleinen AIS-Aussetzern)
Route Grenå -> Ebeltoft (mit kleinen AIS-Aussetzern..)

Die Skudehavn Marina, vom Wasser aus gesehen
Die Skudehavn Marina, vom Wasser aus gesehen

Abends latschten wir zu Fuß durch das hübsche Städtchen, und zur Abwechslung gab’s mal wieder Pizza im Gastgarten eines kleinen italienischen Restaurants. Ja, Ihr habt richtig gehört – wir konnten sogar mal draußen sitzen…

Schon am nächsten Tag gab es wieder Regen wie aus Eimern und jede Menge Wind – von früh bis spät. Wir verbrachten den Tag notgedrungen unter Deck und es wurde gelesen, gelesen und zur Abwechslung auch mal gelesen. An dieser Stelle möchte ich mich mal ganz offiziell darüber beschweren, dass mein Mann NIE irgendwelche Spiele mit mir spielt! Dabei haben wir sogar ein buntes Sortiment an Gesellschaftsspielen mit an Bord: Scrabble, Skip-Bo, Kniffel, Memory… Ich spiele nämlich für mein Leben gern, ganz egal, ob ich gewinne oder verliere. Während unserer Zeit in Shanghai habe ich sogar ganze Tage lang Mahjong gespielt! Thue weigert sich aber standhaft, weil er Angst hat, dass er gnadenlos von mir abgezockt wird – er kann nämlich nur sehr schlecht verlieren. Ich habe ja noch immer die leise Hoffnung, dass Julia uns im Laufe dieses Sommers ein paar Tage an Bord besucht. Dann wird gespielt bis zum Abwinken! Und Thue kann lesen, bis er schwarz wird. Ha!

Aber zurück zu Ebeltoft: Am Mittwoch stand die Besichtigung der Fregatte „Jylland“ auf unserem Programm, dem längsten noch erhaltenen Holzschiff der Welt. Gebaut 1862, war sie eines der ersten Kriegsschiffe, das außer mit Segelkraft auch mit Dampf angetrieben werden konnte, und so auf eine Spitzengeschwindigkeit von flotten 12 kn kam. 1864 war die „Jylland“ an der Schlacht bei Helgoland beteiligt, in der es darum ging, die dänische Seeblockade in deutschen Häfen zu beenden.

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Aus der Zeit gefallen…

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Unser kleiner Ausflug startete mit einem Frühstück im Restaurant „Karen’s Køkken“, direkt gegenüber dem Eingangsbereich zur „Jylland“ gelegen. Ein toller Tip für alle Segler und Ebeltoft-Besucher! Nur selten hatten wir so einen tollen Start in den Tag. Der Kaffee war frisch gebrüht, die Brombeermarmelade „økologisk“, die knusprigen Brötchen noch warm aus dem Ofen und dazu gab’s 3 leckere Käsesorten und italienische Salami…Dazu der Ausblick aufs Wasser und das alte Schiff – wir konnten es gerade noch aushalten. 😉

Anschließend inspizierten wir (vor allen Dingen Thue!) alle Decks der „Jylland“ ausgiebig und nahmen anschließend an einer Kanonen-Vorführung teil (ganz aktiv dabei: Thue, siehe Bild!). Mit echtem Knall und Ohren zuhalten!

Thue mit vollem Körpereinsatz!
Thue mit vollem Körpereinsatz!

Anschließend zogen wir weiter ins Glasmuseum, das nur einen Katzensprung entfernt liegt. Besonders beeindruckt hat uns der „kosmische Raum“ des färöischen Künstlers Tróndur Patterson. Sein Kunstobjekt ist „begehbar“: in Strumpfsocken steht man in einem quadratischen Kasten aus bunt gefärbtem Glas mit verspiegeltem Fußboden und kann sich kaum noch rühren, weil man total fasziniert ist von der Vielfalt und der Kraft dieser Farben. Eine geniale Idee!

Gefangen in einer faszinierenden Welt der Farben...
Der „kosmische Raum“

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Anschließend schauten wir zwei Glasbläsern in ihrer Werkstatt bei der Herstellung einer Glaskaraffe zu. Das war nicht nur interessant, sondern auch ziemlich warm! Eins ist sicher: wäre ich von Beruf Glasbläser, würde ich meinen Arbeitstag definitiv nur in Shorts und Trägertop überstehen!

Abends kehrten wir im Restaurant „Stockfleth“ ein, dessen Name uns irgendwie an Zuhause erinnerte. Wer kennt ihn nicht, den Stockflethweg in Hamburg-Langenhorn? Das Essen war hervorragend. Thue entschied sich für ein „Stjerneskud“, ein traditionelles dänisches Fischgericht, und für mich gab es Moules Frites. Beim Bezahlen am Tresen fiel unser Blick auf einen lustigen Text an der Wand, den der nette Koch uns gern auch noch einmal persönlich präsentierte:

Der sympathische Koch im Restaurant
Der sympathische Koch im Restaurant „Stockfleth“. Ob das sein Motto ist?

Am Donnerstag warteten wir noch immer darauf, dass Wind und Regen endlich nachließen. Im Kurgartenschritt (Thue hat schließlich „Knie“, und ich neuerdings „Rücken“) gondelten wir durch das süße Städtchen mit seinen windschiefen, uralten Häuschen und schmalen Straßen mit Kopfsteinpflaster.

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An einem Restaurant stießen wir auf diesen Spruch:

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Heißt auf deutsch: Ins Restaurant zu gehen, ist wie verheiratet zu sein: wenn man sieht, was die anderen bekommen, möchte man eigentlich auch viel lieber das haben! Mit freundlichen Grüßen, Rechtsanwalt S. Cheidung.

In Ebeltoft jagte irgendwie ein Gag den nächsten. Einfach herrlich, dieser dänische Humor! Besonders schön fand ich auch diese Deko im Fenster einer Zahnarztpraxis. Das passt doch irgendwie wie die Faust aufs Auge, oder??

Haribo macht Kinder froh, und Zahnärzte ebenso!
Haribo macht Kinder froh, und Zahnärzte ebenso!

Donnerstagabend erwischten wir tatsächlich mal eine Stunde Windstille und Abendsonne im Cockpit.  Und endlich konnte die Ukulele rausgekramt werden! Bis jetzt hatten die klammen Finger immer verhindert, dass mal ein bisschen Lagerfeuer-Romantik aufkam…

Endlich - it's Uke-Time!
Endlich – it’s Uke-Time!

Quallen bis zum Abwinken im Hafenbecken von Ebeltoft. Der Festkörpergehalt des Wassers lag bei ca. 90%!
Quallen bis zum Abwinken im Hafenbecken von Ebeltoft. Der Festkörpergehalt des Wassers lag bei ca. 90%!

Am Freitagmorgen brachen wir schon früh Richtung Middelfahrt auf. Ein langer Törn lag vor uns – fast 60 sm. Ausnahmsweise hatten wir den Wind mal auf unserer Seite, und auch die Sonne ließ sich endlich wieder blicken. Da lacht das Seglerherz!

Thue in voller Segel-Montur
Thue in voller Segel-Montur

Segel und Himmel aus der Gammel-Perspektive (also liegend im Cockpit) aufgenommen...
Segel und Himmel aus der Gammel-Perspektive (also liegend vom Cockpit aus) aufgenommen

Wir waren froh, dass wir ein Reff ins Groß gebunden hatten, und gelegentlich musste auch die Fock eingerollt werden, damit sich das Elbkind nicht allzu sehr auf die Backe legte. Nach 9 Stunden Rauschefahrt machten wir endlich im Nyhavn in Middelfart fest.

Unsere Route von Ebeltoft nach Middelfart
Unsere Route von Ebeltoft nach Middelfart – wundert Euch nicht über eventuelle Lücken – unser AIS spinnt zwischendurch gerne mal und nimmt sich eine kleine Auszeit…

Nur kurze Zeit später saßen wir im Café Razz direkt am kleinen Belt – das ist mittlerweile schon obligatorisch, wenn wir Middelfart sind. Wir genehmigten uns einen leckeren Burger mit Chili und Jalapeños, dazu gab’s ein Carlsberg und leckeren Rotwein. Herrlich! Wir freuten uns über den erfolgreichen Segeltag – den längsten in der gesamten Zeit. Und ich war so groggy, dass ich sofort in die Koje plumpste, als wir zurück an Bord waren!

Besuch einer Schwanen-Großfamilie im Nyhavn von Middelfart
Besuch einer Schwanen-Großfamilie im Nyhavn von Mitddelfart

Am nächsten Morgen machten wir uns nach einem gemütlichen Frühstück im Cockpit auf nach Dyvig. 35 sm lagen vor uns, und damit die letzte Etappe unseres 5 1/2 wöchigen Segeltörns. Diesmal hatten wir kaum Wind, und den direkt von vorn, so dass die Segel heute leider eingepackt blieben und der Motor die ganze Zeit lief. Die Fahrt durch den kleinen Belt war wie immer traumhaft schön – auch, wenn die Sonne sich heute rar machte.

Um 16.15 h hatten wir unser Ziel erreicht – bei schönstem Sonnenschein liefen wir in unseren Heimathafen Dyvig ein. Maren und Christian erwarteten uns (dank AIS-Überwachung :-)) schon, standen auf dem Steg und nahmen unsere Leinen entgegen. Wieder „zuhause“ zu sein – das fühlte sich mal wieder richtig gut an nach so langer Zeit unterwegs!

Unser vorerst letzter Törn nach Dyvig
Unser vorerst letzter Törn nach Dyvig

Da sind wir wieder! Das Elbkind in seinem Heimathafen Dyvig.
Da sind wir wieder! Das Elbkind in seinem Heimathafen Dyvig.

Grenå – Frustkäufe und wichtige Entscheidungen

Am frühen Samstagmorgen liefen wir von Anholt aus in Richtung Grenå, denn wir wollten uns noch rechtzeitig vor dem nächsten Tiefdruckgebiet in einen sicheren Lee-Hafen retten. Eingeweht sein auf Anholt – das braucht nun wirklich kein Mensch. Nix wie weg!

Der Wind war noch nicht aufgestanden, aber die Sonne schien schon, und wir tuckerten gemütlich unter Motor an Dänemarks größtem Windpark vorbei. Hier stehen 111 Windmühlen und generieren fleissig Strom – ca. 35 % des Bedarfs für das gesamte Land werden durch Windkraft erzeugt. Dadurch hat sich der CO2-Wert Dänemarks seit 1990 um 36% reduziert – wirklich beachtlich!

Dänemarks größter Windpark vor Anholt

Plötzlich tauchten zwei kleine Köpfe aus dem Wasser auf. Da waren sie ja, die Seehunde, nach denen wir auf Anholt tagelang vergeblich Ausschau gehalten hatten! Zum Abschied zeigten sie sich endlich, zwar nur von Weitem, aber gefreut haben wir uns trotzdem. Nur kurze Zeit später folgten einige Schweinswale. Wir waren also nicht ganz allein auf unserer Fahrt nach Grenå. Andere Schiffe sind uns allerdings kaum begegnet.

Nach ca. 29 sm Fahrt erreichten wir die Marina. Es gab genügend grüne Plätze für Gastlieger, der Anlegewind meinte es gut mit uns, und auf dem Steg stand schon der freundliche Eigner des Nachbarschiffs, der unsere Vorderleinen annahm. Das nenne ich stressfreies Anlegen!

Schnell machten wir Klarschiff und inspizierten anschließend erst mal die Marina. Wir waren ganz zufrieden: in unmittelbarer Nähe gab es zwei Restaurants und ein Eiscafé, und die sanitären Anlagen machten einen ordentlichen Eindruck. Rund um den Hafen nette, einstöckige Ferienhäuser im Skagen-Stil, was dem Ganzen eine recht gemütliche Atmosphäre verlieh.

Grenå Marina

Unseren Aufenthalt in Grenå würde ich als eher unspektakulär bezeichnen. Wegen des ständigen Windes wurden die Bordfahrräder gar nicht ausgepackt und wir haben die Gegend zu Fuß erkundet.

Was diesen Hausbesitzer wohl beflügelt hat? Auf jeden Fall mal eine schöne Abwechslung für’s Auge im sonst eher schmucklosen Grenå!

Da es zwischendurch auch regnete, baute Thue ausnahmsweise auch mal das Cockpit-Zelt (in Seglerkreisen auch Kuchenbude genannt) auf. Abends ließen wir es uns beim Italiener (Casablanca) gut gehen. Die Preise waren für dänische Verhältnisse eigentlich moderat und die Pizza ganz lecker.

Am Montag stand ein Besuch des ca. 3 km entfernten Zentrums von Grenå auf dem Programm. Wir beschlossen, für den den Hinweg den Bus zu nehmen. Als wir einstiegen und Thue bezahlen wollte, informierte uns der Busfahrer, dass er gerade keine Billetts drucken könne. Wie praktisch – das bedeutete nämlich, dass wir umsonst mitfahren durften! Aber im Leben hat alles seinen Preis: der Fahrer entpuppte sich nämlich schnell als Rennfahrer-Verschnitt. Das Thema Geschwindigkeitsbegrenzung schien ein Fremdwort für ihn zu sein, er heizte mit 80 Sachen durch Wohngebiete und überholte rasant ein langsames Gärtnereifahrzeug, um anschließend eine Vollbremsung hinzulegen, damit sein Bus es noch um die nächste Straßenecke schaffte. Mit blassen Gesichtern hielten sich die Fahrgäste krampfhaft an ihren Sitzen fest, damit sie nicht durch den Bus kugelten. Wahrscheinlich hatte unser Fahrer, dessen Herkunft Thue im urbanen Teil von Rumänien vermutet, irgendetwas falsch verstanden. Zurzeit wird nämlich „Dänemarks bester Bus-Chauffør“ gesucht – zu diesem Zweck läuft eine große Kampagne, und in allen Bussen sind Aufkleber angebracht, mit dem die Fahrgäste aufgefordert werden, ihren Lieblingsfahrer vorzuschlagen. Dachte unser Fahrer vielleicht, es wird nicht der beste, sondern der schnellste Buschauffør gesucht? Wir waren jedenfalls froh, als wir nach ca. 20 Minuten das Zentrum von Grenå erreicht und endlich aus dem Bus springen konnten. Geschafft!

Gesucht: der beste Busfahrer 2015

Die Stadtmitte von Grenå fanden wir eher langweilig. Das einzige, was hier einen Besuch wert ist, sind die hübsche Sankt Gertruds Kirche und das kleine Østjylland-Museum. Wir bummelten durch die kleinen Einkaufsstraßen und kauften ein Buch (Thue) und eine Bluse (ratet mal ;-)). Nachdem wir uns die Kirche angesehen und in einem Café eine kleine Frokostpause mit Sandwich und Cappuccino eingelegt hatten, ging es zu Fuß bei trockenem Wetter auf einem netten Natur-Spazierweg entlang des kleinen Flüsschens Grenå Å wieder zurück Richtung Hafen.

Der Altar der St. Gertrud Kirke

Schon morgens hatten wir mitbekommen (die Wände von Cockpit-Zelten sind schließlich dünn), dass unser Stegnachbar an diesem Tag Geburtstag hatte, denn es trudelten diverse telefonische Glückwünsche bei ihm ein. Und weil wir ja wissen, was sich gehört, gratulierten wir natürlich auch, als wir von unserem Ausflug zurück an Bord kamen. Und schon wurden wir zu einem Geburtstagsdrink an Bord der „Meteor“, einer Bavaria 37 aus Travemünde, eingeladen. Nur kurze Zeit später stießen wir mit Geburtstagskind Dieter und seiner Lebensgefährtin Ilka mit Wodka-Lemon und Bier an. Die beiden waren unterwegs nach Norwegen und wollten wie wir am nächsten Tag weiter. Es wurde nett geklönt, gelacht und sogar ein dänisches Geburtstagslied zum Besten gegeben. Zwei Stunden vergingen wie im Flug und am Ende wurde es Zeit, dass wir zurück auf unser Schiff kamen, um erst mal feste Nahrung zu uns zu nehmen…

Das Geburtstagskind Dieter mit seiner Ilka

Die beiden kennt Ihr ja schon..

Beim Abendessen gab es wieder einmal nur ein Gesprächsthema für uns: das schlechte Wetter. In den fast 6 Wochen haben wir nicht eine einzige Nacht an Bord verbracht, ohne dass die Heizung lief. 😦 Laut Langzeitprognose von DMI, der dänischen Wetterseite, wird sich die Großwetterlage leider auch in den kommenden 2-4 Wochen nicht ändern. Muss man sich das eigentlich antun? Julia feiert am 3.7. ihren 30sten Geburtstag, und liebe Freunde, die wir aus Shanghai kennen, kommen am Wochenende darauf zu Besuch nach Hamburg. Schnell waren wir uns einig: wir segeln langsam zurück nach Dyvig und machen mal ein bisschen „Urlaub zuhause“, bis sich die Großwetterlage ändert. Wer sagt denn, dass nicht demnächst mal ein Azorenhoch über Skandinavien hängen bleibt? Wir geben die Hoffnung nicht auf. Irgendwann muss der Sommer doch endlich mal kommen!

Auf geht’s nach Klintholm!

Donnerstagmorgen. Heute sollte es in östliche Richtung weitergehen. Wir wollten versuchen, bis nach Klintholm auf der Insel Møn zu segeln – wieder ein Törn von über 40 Meilen.

Den geplanten Abstecher nach Bornholm mussten wir inzwischen von unserer Reiseroute streichen, denn leider hat sich herausgestellt, dass Anne-Cathrine, Thue’s Tochter Nr. 2, die seit März im Krankenhaus von Rønne als Ärztin arbeitet, in der geplanten Zeit gar nicht auf der Insel ist. Schade! Aber alles hat ja zwei Seiten: so gewinnen wir etwas Zeit zum Rumtrödeln – z.B. in Kopenhagen.

Beim Auslaufen von Karrebæksminde hatten wir 3 kn auslaufenden Strom mit Gegenwind von ca. 12 m/s, das entspricht ca. 6 Windstärken. Um diese „Achterbahnfahrt“ ein wenig auszugleichen, kämpfte sich unser Elbkind unter Vollgas gegen eine Welle von 2 m an. Anfangs ging es 6 Meilen lang in südwestliche Richtung bis zum Knudshoved Rev direkt gegenan. Ungemütlich! Aber dann konnten wir endlich die Segel hochziehen, und es ging weiter in südöstliche Richtung durch den Storstrøm unter der Storstrømsbrücke und der Farøbrücke hindurch.

Storstrømbrücke voraus!
Storstrømbrücke voraus!

Zwischendurch schlug plötzlich unser Plotter Alarm und zeigte eine Fehlermeldung, die wir uns nicht recht erklären konnten – der Autopilot hatte angeblich das GPS-Signal unvorhergesehen verloren?! Einige Zeit später bekam Thue eine SMS von seinem Bruder Peter, der sich besorgt erkundigte, ob das Elbkind vielleicht untergegangen sei – er konnte uns über „Marine Traffic“ plötzlich nicht mehr orten. Nun wurde uns klar: unser AIS-Signal wurde wegen technischer Probleme offenbar nicht mehr gesendet. Merkwürdig…

Eine kleine Erläuterung für alle Landratten: Die Abkürzung AIS steht für „Automatic Identification System“, das aus einem Sender und einem Empfänger besteht. Alle 2 Minuten wird unsere Schiffsposition an andere AIS-Teilnehmer und internet-basierte AIS-Tracker übermittelt. Gleichzeitig bekommen wir auf unserem Plotter die Information, wo sich andere Schiffe befinden und in welcher Richtung sie mit welcher Geschwindigkeit unterwegs sind. Sobald Kollisionsgefahr besteht, ertönt ein Warnsignal. Eigentlich ja eine praktische Sache, wenn man nur nicht ständig unter Beobachtung einiger Familienmitglieder stehen würde. Immer diese Paparazzi! 😜

Thue - immer im Einsatz!
Thue – immer im Einsatz!

Dann hatten wir den Grønsund erreicht, und an der Steuerbordseite tauchte Stubbekøbing auf. Gottseidank blieb uns dieser Hafen diesmal erspart, wir haben ihn nämlich nicht gerade in bester Erinnerung. Vor zwei Jahren mussten wir im Industriehafen ungemütlich im Päckchen liegen, weil die Marina wegen Baggerarbeiten gerade gesperrt war. Und ansonsten herrscht hier ziemlich „tote Hose“, der beliebteste und lebendigste Ort – vor allen Dingen für die Einheimischen, die hier das eine oder andere Bierchen zischen – ist der Hafenkiosk. In einem kleinen Restaurant in der Fußgängerzone von Stubbekøbing haben wir damals das schlechteste, fettigste und unappetitlichste Essen bekommen, das man sich denken kann. Auf meinen Salat musste ich Ewigkeiten warten und bekam schließlich Eisbergsalat mit Fertigdressing. Außerdem wurden wir irgendwie den Eindruck nicht los, dass hier eine „One-Man-Show“ lief: Koch und Kellner waren ein und dieselbe Person! So erklärten sich auch die langen Wartezeiten. Nie wieder.

Ein Fischerboot, von hungrigen Möwen umkreist…

In südöstliche Richtung segelten wir weiter durch Hestehoved Dyb. Um eine große Untiefe zu vermeiden, muss man hier einen Umweg von einigen Meilen in Kauf nehmen.

Vorsicht ist geboten bei der Anfahrt nach Klintholm - überall stehen Pfähle für Stellnetze!
Vorsicht ist geboten bei der Anfahrt nach Klintholm – überall stehen Pfähle für Stellnetze!

Nach 8 Stunden hatten wir endlich Klintholm erreicht und machten längsseits neben einem Charterschiff mit einer Männercrew aus Bregenz fest. Kaum Anlegewind und ein netter Typ auf dem Steg, der unsere Leinen annahm, machten unseren Anleger leicht. Geschafft! Nach diesem langen Segeltag freuten wir uns auf den Abend an Land.

Klintholm's Marina
Klintholm’s Marina im Sonnenschein

Als wir zur Ruhe gekommen waren, gestand Thue plötzlich: „Irgendwie tut mein rechtes Knie ganz schön weh..!“ Gemeinsam versuchten wir herauszufinden, was passiert sein könnte. Hatte er sich beim Setzen der Segel irgendwo gestoßen oder sich das Knie verdreht, und das im Eifer des Gefechts gar nicht gemerkt? Wir werden es wohl nicht mehr herausfinden. Traurige Tatsache war jedenfalls, dass mein armer Skipper plötzlich kaum noch kriechen konnte. Mit Mühe und Not schaffte er es, neben mir her zu einer Pizzeria in Hafennähe zu humpeln.

Unser Ziel für's Abendessen. Entertainment ist garantiert!
Unser Ziel für’s Abendessen. Entertainment ist garantiert..!

Hier gab’s lecker Pizza und ein Tuborg Classic. Leider hatten wir kaum Gelegenheit, einem Pseudo-Italiener mittleren Alters, der mit blassem Teint und dunkel gefärbten Haaren an der Hammondorgel Evergreens zum Besten gab, Gehör zu schenken, denn mein Mann war fix und fertig! Zurück an Bord fiel er sofort in die Koje und schlief wie ein Stein.

Als wir am nächsten Morgen sein dick geschwollenes Knie beguckten, wurde uns schnell klar, dass wir in der nächsten Zeit wohl mit einigen Einschränkungen in Sachen Mobilität leben müssen. Wir waren uns einig, dass sich auf jeden Fall ein Arzt in Kopenhagen das Knie ansehen sollte, wenn Schmerzen und Schwellung innerhalb der nächsten Tage nicht deutlich abklingen. Bis dahin wurde Thue von „Dr. Marzipan“ (also Anne-Catrine) telefonisch beraten: viel Ruhe, möglichst nicht belasten und gelegentlich mit einer Dose Carlsberg kühlen, das hilft bestimmt! 😉

Und weil er auf den Rat seiner Ärztin hört, lebt Thue von jetzt an nach der Devise „bleib sitzen, lass flitzen!“. Wer bei unserer 2-Mann-Crew dann flitzen muss, ist uns allen wohl schnell klar. Na ja, was soll’s. Vor zwei Jahren, als ich nach meinem Segelunfall in Skanør nicht laufen konnte, war ich diejenige, für die Thue flitzen musste. Im Leben gleicht sich eben irgendwie alles aus…

Es ist wie verhext, aber unser Schiff scheint eine Vorliebe für „Gehbehinderte“ zu haben… Bitte drückt uns die Daumen, dass es dieses Mal nicht so schlimm wird…

Frauen-Skippertraining in Heiligenhafen

Ahoi, da bin ich wieder!

Nun liegt das Skippertraining in Heiligenhafen schon wieder eine Woche zurück, und mein Blogbeirag hat ziemlich lange auf sich warten lassen. Wie hab‘ ich bloß meine Zeit rumgekriegt, als ich noch berufstätig war?? Hier kommt nun endlich mein Bericht:

Thue hatte sich für das Oster-Wochenende mit seinen Kids in Kopenhagen verabredet, und ich fuhr gemütlich zum Skippertraining für Frauen nach Heiligenhafen –  übrigens ein Geburtstagsgeschenk meines werten Gatten (wie praktisch, dass für ihn auch was dabei rausspringt – ein völlig uneigennütziges Geschenk! ;o))

Bei schönstem Wetter trudelte ich im Yachthafen ein. Bei der Aufteilung der Schiffe wurde schnell klar, dass wir nicht nur 5 Mädels an Bord unserer Hanse 371 mit dem klangvollen Namen „Uschi X“ waren, sondern dass auch unser Skipper-Trainer weiblich war. Also echte Frauen-Power an Bord – super! Dazu aber später mehr.

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Die Übernachtung an Bord stand mir zugegebenermaßen etwas bevor – nicht umsonst bin ich bei Insidern als Schlaf-Neurotikerin bekannt und der Gedanke, zusammen mit vier fremden Frauen zwei Nächte an Bord einer Yacht zu verbringen, ließ bei mir leicht gemischte Gefühle aufkommen. Flott wurden die Kojen verteilt, und ehe ich einmal mit den Wimpern klimpern konnte, stand schon fest, dass ich mir die Vorderkabine mit Eva teilen würde (danke für die Orga, liebe Deike!). Beim Auspacken unserer Taschen mussten Eva und ich schon grinsen, weil sich schnell zeigte, dass wir viele Gemeinsamkeiten hatten. Vor allen Dingen die „Konzentrationssprache“. Kennt Ihr die? Damit man seine Gedanken ständig beisammen hat, während man seine Sachen ein- oder auspackt, brummelt man ununterbrochen leise vor sich hin: „So, das Shirt zieh ich dann noch unter, und die dicken Strümpfe auch. Nö, ich zieh‘ doch lieber die warme Strumpfhose an. Ach so, die Stiefel muss ich ja schon rausstellen, die brauch‘ ich ja später noch“ usw. usw. Zum Piepen. Und ich dachte immer, nur ich hab‘ diesen kleinen Vogel. Was für eine schöne Erkenntnis!

Nachdem unsere Klamotten ausgepackt waren, saßen wir im Salon der „Uschi-X“ zur Vorstellungsrunde zusammen:

Angelika  – auch unter den Decknamen „Monika“ oder „Angelique“ bekannt, ist sie gemeinsam mit ihrem Mann stolze Eignerin eines LM-Motorseglers (mit Steuerrad UND Pinne – Hiiiilfe!!) mit Heimathafen Arnis an der schönen Schlei.

Bea – sie ist sympathische Miteignerin des Traditionsschiffs „Zwillinge von Kappeln“, einem Lotsenkutter mit Heimathafen Lübeck.

Steffi –  hat nicht nur ein Herz fürs Segeln, sondern fliegt in ihrer Freizeit auch gelegentlich. Sie liebt eben Hobbies, die sie hinaus in die Natur führen. Dazu passt, dass sie von Beruf Vermessungsingenieurin ist. Mit 47 Jahren war sie das ‚Küken‘ in unserer Mädelsrunde.

Eva –  vor noch nicht allzu langer Zeit hat es sie und ihren Mann als Eigner einer Sirius 38 DS nach Neustadt an der Ostsee verschlagen. Früher haben die beiden schon zusammen das Mittelmeer unsicher gemacht. Eva spielt übrigens auch sehr gut Tennis und ist Spezialistin für Trinksprüche: „Wie kommen wir zusammen? Straaaaaaahlenfööööörmig!“ Und wenn man ihr beim Sprechen ihre Hände fesseln würde, wäre sie garantiert stumm(O-Ton Eva).

Deike, unsere Trainerin. Wenn es darum geht, ihren wissbegierigen Schülerinnen nicht nur Fachwissen zu verklickern, sondern auch deren Selbstvertrauen aufzubauen, ist sie mit bewundernswerter Ruhe und Souveränität zur Stelle. Verstohlene Blicke zu den Nachbar-Trainingsyachten und leicht vermasselten Ablegemanövern machten uns schnell klar: Deike war unser Sechser im Lotto, ein echter Glücksfall! Wer richtig gut Segeln lernen will, ist bei ihr an der richtigen Adresse. Weitere Infos findet Ihr unter http://www.demar.pro/.

Sabine ebenfalls Trainerin, die Deike und uns mit Rat und Tat zur Seite stand, aber leider wegen familiärer Osterverpflichtungen schon am Samstagabend wieder abreisen musste.

Gegen Abend lief die „Uschi X“ mit allen Crew- und Skippermitgliedern zum ersten Mal aus – die Ansteuerung von Heiligenhafen bei Dunkelheit sollte geübt werden. Eine völlig neue und spannende Erfahrung für mich! Natürlich war alles generalstabsmäßig geplant – vor dem Ablegen wurde mit Deike’s Hilfe eine Skizze angefertigt, in die sämtliche Tonnen, Kurse, Leit- und Richtfeuer eingezeichnet wurden. So wurde das Einlaufen zum Kinderspiel! Die klirrende Kälte soll an dieser Stelle unerwähnt bleiben, denn zum Trost gab’s später einen Anlege-Aufwärm-Prosecco von Steffi!

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Gegen 22 Uhr hatten wir unsere „Uschi-X“  endlich wieder sicher im Hafen. Diejenigen, die vor unserem Dämmertörn nichts mehr gegessen hatten, mussten mit knurrendem Magen in die Koje krabbeln, denn die Restaurants von Heiligenhafen hatten zu so später Stunde leider nur noch Flüssignahrung im Angebot…

In der ersten Nacht an Bord haben wohl alle schlecht geschlafen, denn es herrschte klirrende Kälte. Die Außentemperaturen lagen um den Gefrierpunkt, die Innentemperaturen nur knapp darüber. Ich schwöre Euch: hätte jemand die Tür unserer Vorderkabine geöffnet, wäre garantiert das Kühlschranklicht angegangen! In der zweiten Nacht haben wir die Heizung dann einfach mal höher gedreht.

Die leichte Katerstimmung wegen des allgemeinen Schlafmangels war am nächsten Morgen schnell verflogen. Nach einem gemeinsamen Frühstück im Restaurant „Nordpol“ ging es bei strahlendem Sonnenschein rein in die Segelklamotten und raus in den Hafen. Dann hieß es: Rückwärtsfahren, Anlegen, Ablegen, Anlegen, Ablegen, Anlegen, Ablegen, auf dem Teller drehen, Anlegen, Ablegen…. Der Clou des Tages war der sogenannte „Caprifischer“ – ein genialer Segler-Lassotrick, mit dem jeder Pfahl und jeder Poller zuverlässig eingefangen werden kann.

MT Steuer

Nachdem wir am späten Nachmittag wieder in unserer Box im Hafen gelandet waren (ich stand am Steuer und habe zum ersten Mal perfekt rückwärts angelegt, YES!!!), haben wir uns abends mit den anderen Crews zum Essen getroffen. Unsere nimmermüde Deike brachte bei dieser Gelegenheit allen Teilnehmern mit einem kleinen Vortrag  die Vorteile von Rettungswesten näher. Nach leckerem Matjes mit Bratkartoffeln wollte ich schnell nur noch zwei Dinge: mich nicht mehr konzentrieren müssen und ohne Umwege in die Koje!

Am nächsten Morgen waren alle gut gelaunt, weil sich die nächtlichen Temperaturen auf der Uschi-X viel angenehmer anfühlten und unser Schlafkomfort damit erheblich gestiegen war. Wieder schien die Sonne vom fast wolkenlosen Himmel, und nach dem Frühstück ging es auf in die nächste Runde. Ihr habt es schon geraten: es wurde wieder an- und abgelegt, zur Abwechslung aber auch längsseits an und von der Pier des Kommunalhafens. Die Oster-Spaziergänger hatten richtig was zu gucken. Wir dampften einfach in die seewärtige Achterspring hinein, lernten, wie wichtig ein Manöverfender (die „dicke Bertha“) ist und legten ab wie die Profis. Und mein zweiter Vorname ist Caprifischer!

Als es am späten Nachmittag des Ostersonntags wieder heimwärts ging, waren wir uns mittlerweile richtig ans Herz gewachsen. Unzählige Hafenmanöver und eiskalte Nächte verbinden eben… Längst waren Handynummern ausgetauscht und eine Whats-App-Gruppe eingerichtet worden. Wir bleiben in Verbindung!

An diesem Osterwochenende haben wir von Deike nicht nur viel über das Steuern einer Yacht gelernt und zahllose nützliche Tipps bekommen, sondern hatten auch jede Menge Spaß, und sind mit gestärktem Selbstvertrauen nachhause gefahren. Das Skippertraining für Frauen ist eine tolle und sinnvolle Sache, die ich wirklich jeder Bordfrau ans Herz legen kann. Traut Euch, Mädels – Ihr könnt es auch! Nach ein paar zusätzlichen Trainingseinheiten auf dem eigenen Schiff könnt Ihr zukünftig Eure Männer auf den Steg springen lassen, während Ihr lässig am Steuerstand steht und Eure professionellen Anlegemanöver vom Hafenpublikum bestaunen lasst :))

Allerdings haben Thue und ich jetzt ein kleines Problem: wir wollen beide steuern und keiner will aufs Vorderdeck, um sich um die Leinen und Festmacher zu kümmern. Plötzlich wird mir klar, warum manche Yachten 2 Steuerräder haben!!

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Langsam wird es ernst!

Auch wenn es heute Morgen in Norderstedt noch geschneit hat: die Vorbereitungen für unseren ersten langen Sommertörn laufen langsam an. Vorbei sind die harten Winterzeiten, in denen Thue sehnsüchtig über Seekarten gebrütet,Törns geplant und sich mit anderen Seglern im „Yachtforum“ Schlaumeier-Battles geliefert hat. Es geht wieder los!

Unser elbkind², eine Nordborg 40, kommt am 21. April endlich wieder aus dem Winterlager und wird in unserem Heimathafen Dyvig in Dänemark zu Wasser gelassen.

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Und damit das Wort „Gleichberechtigung“ zukünftig an Bord ein bisschen mehr an Bedeutung gewinnt, bin ich am Osterwochenende zu einem Skippertraining für Frauen in Heiligenhafen angemeldet. Das wird bestimmt lustig und – da nur weibliche Teilnehmerinnen dabei sind – ganz sicher auch ziemlich entspannt… ;o)

 martina skipper

Ich werde berichten!