Eigentlich schade, dass uns die Jahreszeiten in Nordeuropa einen Strich durch die Rechnung machen. Aber das Wetter in Dänemark lässt es einfach nicht zu, länger als fünf Monate (ok, die ganz Harten halten es vielleicht auch sechs Monate aus) an Bord zu leben. Wäre es anders, dann wären wir „Boat People“ natürlich sofort dabei und würden die Saison in Skandinavien liebend gerne noch um ein, zwei Monate verlängern. Aber es ist nun mal so, wie es ist, und damit müssen wir leben. Umso schöner ist der skandinavische Sommer!
Was macht man nun, wenn man mindestens sieben Monate dazu verdammt ist, das eigene Schiff ins Winterlager zu verbannen?
Die Antwort ist einfach. Man büxt aus. Ausbüxen?? Für alle Nicht-Nordlichter kommt hier die Erklärung lt. Duden:
Wir sind also ausgebüxt nach Pasito Blanco, einem kleinen, aber feinen Flecken im Süden von Gran Canaria.

Haben ein Häuschen gemietet für einen ganzen Monat, direkt am Yachthafen mit ein paar Ferienhäuschen drumrum. Fernab vom Touristen-Rummel.
Und fühlten uns direkt wie zuhause, eigentlich ohne Vorlaufzeit. Mindestens zweimal am Tag schwärmt mein Liebster aus für eine kleine Inspektionsrunde durch den Hafen. Schnackt hier, guckt rum, klönt da. Schnurrt und fühlt sich wie ein Fisch im Wasser. So als wäre er in Dyvig, im Sommer.

So weit weg von Deutschland / Dänemark ist man ja fast zwangsverbrüdert, wenn man Segler aus der Heimat trifft. Vor drei Tagen haben wir hier im Yachtclub z.B. Uli kennengelernt, einen deutschen Skipper, der mit seiner Hallberg-Rassy 38 während der Wintermonate Ausbildungstörns rund um die kanarischen Inseln anbietet. Und schon kam er auf ein Feierabendbier bei uns vorbei. 🍺Seine drei Schüler haben einen Tag später ihre SKS-Prüfung übrigens erfolgreich abgelegt. Herzlichen Glückwunsch an Skipper und Segelschüler!
Irgendwas ist ja immer. Heute Abend haben wir sogar ein Segelboot mit dänischer Flagge am Gästesteg entdeckt. 🇩🇰 Was wollen wir wetten, dass wir demnächst dänischen Besuch bekommen?