Segeln mit Freunden 1️⃣: Årø

Gar nicht so einfach, nach so langer Zeit mal wieder die Blog-Kurve zu kriegen. Irgendwie war ich wohl nicht so recht motiviert. Vielleicht gibt es Leute, die an dieser Stelle das Wort „faul“ verwenden würden, ich würde aber eher zu „anderweitig beschäftigt“ tendieren. Wir konnten nämlich in den letzten Wochen endlich mal traumhaft segeln und haben den Sommer an Bord so richtig genossen. Plötzlich gab es einfach keine Regentage mehr, an denen ich mir die Langeweile schreibend vertreiben konnte! Der August hat sich noch mal richtig ins Zeug gelegt und alles gegeben (wurde auch Zeit!), damit alle Segler die kalten und windigen 3 Monate davor möglichst schnell wieder vergessen. Ist ihm bei uns auch ganz gut gelungen.

Alle, die dem Elbkind-Blog in den letzten Monaten gefolgt sind, werden mich bestimmt verstehen und mir verzeihen. Stimmt’s?? Aber jetzt wird es wirklich höchste Zeit, dass Ihr mal wieder auf den neuesten Stand gebracht werdet.

Am Freitagabend waren wir in Dyvig mit unseren Freunden Torben und Lene in Dyvig verabredet. Die Ärmsten hatten schon die erste Woche ihres Sommerurlaubs im Sommerhaus bei Apenrade verbringen müssen, weil das Wetter zum Segeln einfach völlig ungeeignet war. So wie wir standen sie in den Startlöchern. Nun sollte es endlich losgehen!

Beim abendlichen Grillen beschlossen wir, am nächsten Morgen gemeinsam nach Årø zu segeln, und schon gegen Mittag liefen wir unter Motor (kein Wind!) dort im kleinen Inselhafen ein. Weil Årø sehr beliebt ist – vor allen Dingen bei Motorbootfahrern aus Hadersleben und auch bei deutschen Seglern – sollte man gerade in Ferienzeiten möglichst rechtzeitig da sein, um einen der begehrten Hafenplätze zu ergattern. Vor allem die Liegeplätze am nördlichen Bootssteg sind begehrt, weil es hier keine Schwimmstege gibt. Aber weil wir schon um 8.00 Uhr in Dyvig gestartet waren, hatten wir Glück und erwischten zwei der beliebten Plätze. Manchmal lohnt sich frühes Aufstehen tatsächlich! 😎 Das Wetter war traumhaft, und am frühen Nachmittag starteten wir einen Spaziergang zu viert rund um die Insel.

Noch im Hafen begegnete uns eine fröhliche Truppe junger Frauen, die, als Piratenbräute verkleidet, lustige Spiele spielten und zwischendurch auch dem Alkohol nicht gerade abgeneigt waren. Ganz klar: hier gab’s was zu feiern. Auf Befragen stellte sich heraus, dass hier ein deutsch-dänischer Junggesellinnenabschied stattfand. Die Mädels waren mit der „Helene“, einem altmodischen Ausflugsdampfer mit Heimathafen Hadersleben, auf die Insel gekommen und hatten ganz offensichtlich jede Menge Spaß. Bereitwillig und gut gelaunt ließen sie sich fotografieren.

Sommer - Sonne - gute Laune! Die Piratenbräute ließen es richtig krachen...
Sommer – Sonne – gute Laune! Die Piratenbräute ließen es richtig krachen…

Das ist sie, die

Dann ging es per pedes weiter über die Insel, die ich als „übersichtlich“ bezeichnen würde,denn sie ist nur 4 km lang und 3 km breit, hat 160 Einwohner, einen Campingplatz und aufgrund des milden Klimas sogar ein kleines Weinanbaugebiet, den Årø Vingård. Und genau der war einer unserer Anlaufpunkte, denn wenn man schon mal hier ist, muss man natürlich auch ein Gläschen Wein aus Inselanbau probieren. Besonders für Torben, den passionierten Weintrinker und -kenner in unserer Runde, war das quasi Ehrensache. Im gut besuchten, sonnigen Gastgarten ließen wir uns nieder und entschieden uns für ein Glas Weißwein, der sich tatsächlich ganz gut trinken ließ.

Leicht beschwingt setzten wir unseren Inselspaziergang eine Stunde später in Richtung Campingplatz fort. Was wir dann erlebten, hatte allerdings nichts mit übermäßigem Alkoholgenuss vor Sonnenuntergang zu tun, sondern war – fanden wir jedenfalls – ein gutes Beispiel für Ideenreichtum. Wie transportiert der einfallsreiche Insulaner nämlich sein Boot, wenn sein Auto keine Anhängerkupplung hat?

So macht er das. Er hängt es hinter den Aufsitzrasenmäher!
So macht er das. Er hängt es einfach hinter den Aufsitzrasenmäher!

Auch auf dem Weg durch den Ort staunten wir nicht schlecht, denn offenbar wurde hier die Farbe des Käfer-Oldtimers auf die des Hauses abgestimmt. Oder umgekehrt. Man weiß es nicht genau. Sah jedenfalls gut aus.

... hier ist alles Ton in Ton!
…  alles Ton in Ton!

Für den Abend hatten wir einen Tisch beim Restaurant „Brummers Gård“ bestellt, das ist ja inzwischen schon fast Tradition bei uns. Habe ich Euch eigentlich schon mal erzählt, dass der Hof seit 1989 unter Denkmalschutz steht und im Juni 2013 sogar Königin Margrethe und Prinz Hendrik hier zum Mittagessen eingekehrt sind?

Das Wetter spielte noch immer mit, wir konnten im Innenhof sitzen und das leckere „Hakkebœf“ – übrigens absolut bio, weil es von Årøs Galloway-Rindern stammt – mit „tilbehør“, den köstlichen Beilagen vom Buffet, genießen. Eigentlich fotografieren wir unser Essen NIE, aber dieses Mal konnte ich einfach nicht widerstehen. Das Auge isst ja schließlich auch mit. Und ja, ich geb’s zu, bevor es Kommentare hagelt: ich hatte richtig Hunger! 😋

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Hakkebœf med tilbehør – ein echter Insel-Gaumenschmaus.
Gemütlicher Abend bei Brummers Gård
Sommerabend bei Brummers Gård

Ein schöner und sonniger Tag ging langsam zu Ende, und gemütlich schlenderten wir zurück zum Hafen. Und als Krönung servierte uns Petrus dann noch diesen traumhaften Sonnenuntergang:

Sonnenuntergänge auf Årø sind mit Abstand die schönsten!
Sonnenuntergänge auf Årø sind mit Abstand die schönsten!

Bevor wir müde in unsere Kojen krabbelten, beschlossen wir gemeinsam mit Torben und Lene, am nächsten Tag nach Hadersleben zu segeln.

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