Wir sind dann mal weg…

Donnerstag – Himmelfahrt. Am späten Vormittag tauchte plötzlich der schwarze Mast einer Nordborg 37 am Horizont auf: Hans und Rosi hatten sich extra aus Sonderborg auf den Weg nach Dyvig gemacht, um uns zu verabschieden. Was für eine schöne Überraschung! An Bord der „Hein Mück“ wurde nachmittags bei Kaffee und Kuchen (Rosi ist einfach die perfekte Gastgeberin!) ausgiebig geklönt und der neueste Klatsch und Tratsch ausgetauscht.

Inzwischen waren auch Torben, Lene und Felix aus Apenrade angekommen, und neben uns am Steg hatten Tina und Roland aus Kiel mit ihrer Nordborg 40 „Tiro“ festgemacht. Zum Abendessen im Zelt saß dann spontan eine lustige Runde deutscher und dänischer Segler zusammen, es wurde gegrillt, nett geklönt und ein bisschen Abschied gefeiert. Um keine Frostbeulen zu bekommen (wann war es eigentlich zuletzt so lausig kalt im Mai??), zogen wir später zu sechst noch in unseren Salon um. Und am nächsten Morgen hatten Thue und ich natürlich einen Brummschädel. Ausgerechnet heute! Das hat man eben davon, wenn man sämtliche Weine probiert, die unser Weinliebhaber Torben im Ausschank hat!

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Trotz des kleinen Katers waren wir für unsere Verhältnisse schon früh aus der Koje, frühstückten im Cockpit und machten uns startklar. Bevor es losging, musste Thue noch den Volvo nach Nordborg bringen, denn er sollte den Sommer nicht im Hafen, sondern beim Bootsbauer in der Halle verbringen.

Und dann war es so weit. Noch einmal alle lieben Segelfreunde und Stegnachbarn an’s Herz drücken, die Rettungsweste überziehen, die Leinen (zu früh, weil abgelenkt!) loswerfen, den Kloß im Hals runterschlucken, tapfer sein und fröhlich zum Steg rüberwinken. Wir sind dann mal weg. Was für ein Gefühlschaos! Ein seltsamer Abschiedsschmerz und die Vorfreude auf alles, was nun vor uns liegt, kämpften in meiner Brust miteinander. Aber spätestens als wir vom Dyvig Fjord in den Kleinen Belt einbogen, hatte die Vorfreude gewonnen.

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Die Sonne lachte vom blauen Himmel, und auf „Bikinikurs“ mit Wind von hinten ging es Richtung Fåborg. Schnell war klar, dass wir unter Segeln ungefähr 18 Stunden brauchen würden, und der Motor wurde gestartet. Unterwegs genossen wir die milden Temperaturen und die traumhafte Aussicht auf blühende Rapsfelder.

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6 Stunden später machten wir in Fåborgs neuer Marina fest. Und staunten nicht schlecht: es gab kaum Anlegewind?! Manchmal hat man eben auch Glück! Nach einem erfrischenden Anlege-Alsterwasser im Cockpit ging es zu Fuß in die Stadt. Dort war jede Menge los: Livemusik auf dem Marktplatz und „Shopping by Night“ standen auf dem Programm, alle Geschäfte hatten bis um 21 Uhr geöffnet. Wir gönnten uns ein kühles Hoegaarden-Bier (0,3 l zum Schnäppchenpreis von umgerechnet 7 €!!), setzten uns in die Sonne und schauten dem Leben und Treiben eine Weile zu.

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Langsam sollte nun das Abendessen geplant werden. Aber zu unserem Leidwesen stellten wir fest, dass unser Lieblingsrestaurant in Fåborg – Hr. Jensens Fiskerestaurant mit seinem unschlagbaren Fischbuffet – inzwischen einem Burger-Restaurant weichen musste. 😦

Kurzerhand wurde umdisponiert. Wir reservierten einen Tisch im Restaurant „Bro 7“, das direkt in der Marina liegt. Eigentlich kann man dort geschützt gemütlich draußen sitzen und essen, aber die steife Brise, die gegen Abend wieder aufkam, war einfach gnadenlos! Es dauerte nur ein paar Minuten, und ich war wieder mal völlig durchgefroren. Also schnell zurück an Bord und die Heizung hochgedreht. Am nächsten Morgen wollten wir schon früh Richtung Svendborg starten, denn für nachmittags waren schon wieder 18 s/m Wind angekündigt…

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